von: pd
5. November 2015
© Verlag Johannes Heyn
Das Unausweichliche passierte: Ein Briefwechsel entspann sich zwischen dem gewesenen Schreiber und seinem damals amtierenden Nachfolger. Und er beginnt so:
„Ach Peter, nenn mich larmoyant oder weinerlich, und vielleicht war ich es auch schon vorher, vor meiner Zeit als Stadtschreiber der Lindwurmgemeinde am Wörthersee – aber ich sage dir, die Schwermut, die habe ich mir bei denen geholt, ganz sicher.“
Schwermütig bleibt es nicht lange. Schnell werden die beiden Protagonisten konkret beim Austausch von ortskundigem Wissen und menschlichen Begegnungen, dem Vergleich stets neuer Erkenntnisse und einer großen Portion Selbstreflexion, die ein vergnügliches Licht wirft auf die Profession der Literaten im Allgemeinen und Besonderen. Mit der Neugier der Geschichtensucher schreiben sie selbstironisch, zuspitzend und mit Wärme über eine Stadt und ihre Bewohner, die das Fehlen großstädtischer Weltläufigkeit wett macht durch Originale mit Herz und Seele. Wawerzinek: „Da hockt man gern bis in die frühste Frühe und möchte teilhaben am Redesturm im Kärntner Wasserglas. Ja, ja, denke ich beim Nachhausewanken. Es gibt sie, die Lichtgestalten in dunkler Nacht.“
Der Briefwechsel liegt in Buchform vor, erschienen in der sehr empfehlenswerten Edition Meerauge des österreichischen Verlags Johannes Heyn. Ausführliche Leseproben finden sich auf der Website des Verlags.
Karsten Krampitz & Peter Wawerzinek
Crashkurs Klagenfurt
Poesie und Propaganda
Edition Meerauge im Verlag Johannes Heyn
128 Seiten, fester Einband
ISBN 978-3-7084-0421-9
Preis: 17,90 Euro