von: Dr. med. Werner Frey, Chur
10. Dezember 2020

Wir müssen unser Leben ändern

Diese Zeilen von Werner Frey lasen wir in der Zeitung BÜNDNER TAGBLATT. Mit freundlicher Zusage, veröffentlichen wir sein Anliegen auch hier nochmals.

© Foto von Urs Heinz Aerni 2020

Eine Zoonose wie die jetzige Pandemie ist eine Krankheit, die von Tieren auf Menschen übertragen wird. Die größte Bedrohung sind Märkte mit lebenden Tieren, denn hier entstehen die meisten Zoonosen. Die globale Verbreitung erfolgt dann über den Flugverkehr. Dies geschah nicht nur bei COVID-19 in China, sondern bereits beim letzten SARS, MERS, Ebola-Ausbruch und sogar bei HIV.

Sinnvolle Maßnahmen: Maskentragen, Ausbrüche verhindern durch Verfolgen der Ansteckungsquelle, freiwillige Impfung, um die Pandemie zum Abflachen zu bringen, Erkrankte gut behandeln, wenn nötig mit Morphin, damit sie nicht an Atemnot leiden.

Einen weiteren Ausbruch, eines neuen Virus können wir damit nicht verhindern, das geht nur, wenn wir unsere Lebensart ändern. Wir müssen die Lebensräume der Wildtiere und der Menschen trennen, in dem wir verhindern, dass weiterhin große Waldflächen gerodet werden. Die Massentierhaltung, die für die riesige Fleischproduktion nötig ist, muss verboten werden. Fleisch wird teurer werden, aber das ist kein Nachteil für diejenigen, die es sich nicht mehr leisten können. Sich ohne Fleisch zu ernähren, ist gesünder und von der Ethik her richtig. Der Reiseverkehr muss vermindert werden, durch eine Erhöhung der Flugticket-Kosten. Die Reisenden werden für ein Ticket die wirklichen Kosten bezahlen (keine Subvention des Flugbenzins und CO2 Steuer), damit steigen die Preise auf das Doppelte und Dreifache.

Die vielen älteren Menschen, die, wenn sie sinnvoll gelebt haben, auf ein gutes Leben zurückblicken, können auf eine Spitaleinweisung verzichten. Es geht um die Akzeptanz, dass wir sterblich sind und um die Vermeidung der Überlastung der Spitäler.

Wir müssen also nicht fragen, wann kommt die Impfung, sondern wann ändern die Menschen ihre Lebensweise.

Dr. med. Werner Frey Jahrgang 1946