von: pd - uha
8. Dezember 2014
Karin Wenger ist in Südostasien als Journalistin unterwegs. Ihr Buch über den Nahen Osten mausert sich zum Klassiker.
© SRF - Karin Wenger im Einsatz
pd: Palästinensische Selbstmordanschläge, israelische Militärinvasionen und gescheiterte Friedensverhandlungen. Die Gewaltspirale im Nahen Osten hat sich seit Ausbruch der zweiten Intifada im Jahr 2000 immer schneller gedreht. Der Nahostkonflikt findet im Westen mehrheitlich in den Schlagzeilen statt. Wohin aber hat der Konflikt die zwei Gesellschaften geführt? Was motiviert einen Selbstmordattentäter zu seiner Tat? Wie sieht die Gedankenwelt eines israelischen Panzerschützen aus? Die Autorin gibt Antworten auf diese Fragen und führt die Leser zu palästinensischen Kämpfern, Kollaborateuren und in den Gazastreifen. Aus der Zeit im Gefängnis und von den Folgen der israelischen Zermürbungsstrategie erzählt ein junger Palästinenser im grössten Flüchtlingslager im Westjordanland. Neun junge Israeli, die sich an ihre Militäreinsätze in den besetzten Gebieten erinnern, berichten aus ihrer Sicht von ständiger Angst und Überforderung. Dieses Buch ist keine weitere Analyse des politischen Stillstands, sondern gewährt einen höchst persönlichen und erschütternden Einblick in das Leben der von den politischen Entscheiden direkt Betroffenen. Mit einem Nachwort von Arnold Hottinger und Fotos von Kai Wiedenhöfer.
Kommentar: Karin Wenger ist eine Vollblutjournalistin, mit Recherchelust und dem Willen, zu Wissen. Das Buch ist nicht mehr neu aber noch immer aktuell und eine Pflichtlektüre für Menschen, die mehr über diesen Dauerkonflikt zwischen Israel und der Arabischen Welt verstehen möchten. Heute ist sie Südasien-Korrespondentin für das Schweizer Fernsehen SRF, ihre Berichte zeugen von Substanz und Nähe. Urs Heinz Aerni
Das Buch: Checkpoint Huwara – Israelische Elitesoldaten und palästinensische Widerstandskämpfer brechen das Schweigen. Von Karin Wenger im NZZ Buchverlag, noch immer im Handel erhältlich.