von: BirdLife Schweiz / Urs Heinz Aerni
29. August 2022
© Die Nationalratspräsidentin Irène Kälin testete mit grosser Begeisterung den Insektenflugsimulator. Foto: Severin Bigler/BirdLife Schweiz
Das jüngste BirdLife-Naturzentrum – jenes am Klingnauer Stausee AG – bot am vergangenen Samstag den Rahmen für das grosse Fest zum Jubiläum «100 Jahre BirdLife Schweiz». Geladen waren die Vertreter aller 430 lokalen Sektionen aus der ganzen Schweiz, die Kantonalverbände und Landesorganisation sowie Partner aus Naturschutz, Wissenschaft, Politik und Kantonen. Die Nationalratspräsidentin Irène Kälin und der Aargauer Regierungsrat Stephan Attiger überbrachten die offiziellen Grussworte.
Lob für die regionale Vernetzung
Irène Kälin begann Ihre pointierte Rede mit dem Summen des Liedes «Alle Vögel sind schon da…» und berührte das Publikum mit ihrer Hoffnung, dass ihre Kinder auch ihren Enkeln nicht nur dieses Lied singen, sondern dass dann die Vögel immer noch da sein werden. Sie betonte den hohen Wert der vielen ehrenamtlich geleisteten Stunden für die Natur, aber auch für die ganze Gesellschaft. «Die Klimakrise und die Biodiversitätskrise erfordern, dass wir zusammenstehen und gemeinsam Lösungen finden und umsetzen», fügte sie an. Dies sei eine der herausragenden Qualitäten des Verbands BirdLife Schweiz, der durch seine regionale Vernetzung nah an den lokalen Bedürfnissen im Dialog erkennen kann.
Der Wert der Zusammenarbeit
Der für das Departement Bau, Verkehr und Umwelt zuständige Regierungsrat des Kantons Aargau, Stephan Attiger, strich in seinen Grussworten die «konstruktive Zusammenarbeit mit BirdLife, in der immer wieder von beiden Seiten Kompromisse abverlangt werde aber deshalb so auch Projekte realisiert werden können.» Er schätze «den langjährigen, fruchtbaren Austausch mit BirdLife Aargau», und verwies auch auf das BirdLife-Naturzentrum Klingnauer Stausee. «Selbst wenn BirdLife bei manchen unserer Projekte Einsprachen einreicht, schätzen wir den Verband – denn die Projekte werden gemeinsam besser!»
Natur erleben und begreifen
Beim gemeinsamen Besuch der Wanderausstellung «Abheben für die Biodiversität», in der die prominenten Gäste die Gelegenheit nutzten, auf den Flugsimulatoren wie ein Schmetterling durch eine artenreiche Wiese zu fliegen, wurde viel gestaunt, gelacht und erzählt. Die Ausstellungen in den BirdLife-Naturzentren mit wechselnden Attraktionen wie aktuell den Flugsimulatoren sind wichtig. «So schaffen wir einen unvergesslichen Bezug zur Natur», erklärt Raffael Ayé, Geschäftsführer von BirdLife Schweiz, «und vermitteln gleichzeitig die Zusammenhänge.» Das ist dringend notwendig. «Die Biodiversitätskrise wird, wenn wir als Gesellschaft so weitermachen, unseren Wohlstand gefährden», warnte Ayé. Gleichzeitig verwies er auf die vielen Errungenschaften und die Erfolge von BirdLife Schweiz und rief dazu auf, nicht nachzulassen. «BirdLife Schweiz ist 100-jährig», rief er seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter auf, «aber kein bisschen alt!»
Aktive Zukunft
Noch bis zum Ende des Jahres ist die Jubiläumsausstellung in verschiedenen Orten der Schweiz auf Tour. Auch wer sich für ein Engagement interessiert oder eine der diversen Veranstaltungen in der ganzen Schweiz besuchen möchte, findet alle Informationen auf der Webseite: birdlife.ch.
Mit 68’000 Mitgliedern, 450 lokalen Sektionen und Kantonalverbänden sowie den weltweiten BirdLife-Partnern ist BirdLife Schweiz Teil des weltweit grössten Naturschutz-Netzwerks, BirdLife International – in der Gemeinde verwurzelt, weltweit wirksam.
BirdLife Schweiz führt zahlreiche Schutzprojekte für gefährdete Arten durch und setzt sich für ihre Lebensräume ein, vom Steinkauz über den Eisvogel bis zur Ökologischen Infrastruktur. Mit den BirdLife-Naturzentren, der Zeitschrift Ornis und vielfältigen BirdLife-Kursen machen wir die Natur hautnah erlebbar und motivieren zu ihrem Schutz.
Quelle: BirdLife Schweiz / uha