von: Heiko Schwarzburger
26. Mai 2016
Eine Japanerin protestiert gegen die Atompolitik ihrer Regierung. © Greenpeace/CU
Areva hat zugegeben, gut 400 gefälschte oder geschlampte Dossiers in seinen Unterlagen zu haben. In den Strudel gerät auch der staatliche Kraftwerksbetreiber EDF. La Grande Nation Nucléaire hat einen neuen Skandal: Arevagate.
Just in diesem Moment haben Beamte in Brüssel vorgeschlagen, Milliarden aus der Energieforschung der EU umzuleiten, um kleine, handliche Atomreaktoren zu entwickeln – die vierte Generation dieser Technologie. Sie könnten – so die Satrapen der arg gebeutelten Konzerne – in zwei bis drei Jahrzehnten quasi in jeder Gemeinde entstehen, um Wärme und Strom zu erzeugen. Der alte Kohlemeier, romantische Rauchfahne auf den Ölschinken verblichener Jahrhunderte, kehrt als strahlende Kapsel, als kleines Atomei wieder. Anders ausgedrückt: Die nukleare Wollmilchsau soll Eier legen.
Ist diese Welt nicht ein herrlicher Ort, so herrlich verrückt, immer hart an der Grenze zur Schizophrenie? Eben erst musste Areva zugeben, dass es bei den Fälschungen und Schlampereien nicht um leicht austauschbare Ersatzteile geht, sondern um die wichtigsten Komponenten von Atomreaktoren. Und nun – man möchte meinen: leicht beschwingt – kommen die Brüsseler Beamten daher, damit diese riskante Technologie hunderte oder gar tausende Küken bekommt. Das große Eierlegen soll erst noch beginnen…
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Zur Atomkatastrophe von Fukushima und den Aussichten der Nukleartechnik lesen Sie außerdem:
„Zen Solar – Der Roman zur Energiewende“
erschienen im Cortex Unit Verlag Berlin, 2016.
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