von: Urs Heinz Aerni
27. April 2016

AG statt Genossenschaft

Die Schweizer Regierung exportiert Waffenmaterial und die Kunst des Profit macht sich auch unter den Eidgenossen immer mehr breit. Ein Kommentar

© btb - Das Gesetz der Gier von Wolfgang Kaes

Vier Bibliothekarinnen aus dem Kanton Bern sitzen im Zug nach Konstanz um viel Bücher für ihre Gemeindebibliotheken einzukaufen, nicht in der Buchhandlung vor Ort. Eine Dame erzählt im süddeutschen Tiengen, wie ihr Mann hier soeben beim Zahnarzt ist und sie die Nähmaschine zur Reparatur bringt und fast im selben Atemzug erzählt sie, dass ihr Mann bei einer Stadtgärtnerei arbeite und sie vor kurzem eine Eigentumswohnung gekauft hätten, in ihrem Wohnort im Schweizer Kanton Aargau. Ein Villabesitzer erklärt bei Kaminfeuer, dass er am Wochenende selten lesen könne, wegen Verpflichtungen wie zum Beispiel über die Grenze zu fahren, um dort das Auto zum Reifenwechseln zu hinzubringen. Die Schweizer Regierung bewilligt den Export von Kriegsmaterial in Länder wie Ägypten, Bahrain, Saudiarabien und in die Vereinigte Arabischen Emirate. Jegliche Werte für Mensch, Gesellschaft und Frieden werden von der Maximalrendite überrollt.
Vorschlag: Die Schweiz ist ja eigentlich eine Eidgenossenschaft, also eine Genossenschaft. Es wäre nun doch an der Zeit, diese Genossenschaft in eine GmbH oder in eine AG umzuwandeln. Dann könnte die Schweiz AG auch die Berge an die Bayern verkaufen, Hauptsache, es gibt Kohle. Und falls Damaskus in Genf beantragen sollte, den Hauptsitz des Internationalen Roten Kreuz übernehmen zu wollen, dann kommt es einfach nur noch drauf an, was die bez…
Urs Heinz Aerni