von: Urs Heinz Aerni
24. Juni 2022
© Kunsthaus Zürich
Vom 1. Juli bis 4. September 2022 zeigt das Kunsthaus Zürich im neuen Ausstellungssaal anhand von 500 Exponaten, wie der legendäre italienische Regisseur Federico Fellini die Szenen und Charaktere seiner Filme in Zeichnungen entwickelte. Die Bilder stammen fast alle aus der Sammlung von Jakob und Philipp Keel und waren in diesem außergewöhnlich großen Umfang noch nie in der Schweiz zu sehen. Zuletzt hatte das Kunsthaus Zürich 1984 eine Ausstellung unter Federico Fellinis Teilnahme präsentiert.
Federico Fellini (1920 – 1993) zählt zu den bedeutendsten Regisseuren der Filmgeschichte. Produktionen wie La strada (1954), La dolce vita (1960), 8 ½ (1963) und Amarcord (1973) sind Filmklassiker, die die Wahrnehmung der italienischen Kultur weltweit geprägt haben.
Wenig bekannt ist, dass Fellini von Jugend an auch ein unermüdlicher Zeichner war, der seine Träume und Ideen zunächst mit Filzstift und Kugelschreiber auf Papier skizzierte, bevor sie in seinen Drehbüchern und schließlich in seinen Filmen Gestalt annahmen. Diese Skizzen dienten ihm und seinem Team zur Veranschaulichung und Orientierung. Neben einzelnen Szenen und Ausstattungsdetails galt sein Interesse dabei in erster Linie den Figuren seiner Filme.
Die Ausstellung umfasst neben den Zeichnungen auch Set-Fotografien und Requisiten. Sie ist von Cathérine Hug, die die Präsentation im Kunsthaus Zürich kuratierte, in Zusammenarbeit mit Tobias Burg erarbeitet worden, der sie zuvor am Museum Folkwang in Essen verantwortet hat. Im Vergleich dazu wurde die Ausstellung in Zürich um 40 weitere Leihgaben erweitert. Diese Kostüme, Requisiten, Briefe und persönlichen Gegenstände stammen aus der ›Fondation Fellini pour le cinéma‹ in Sion, dem 2021 eröffneten Fellini-Museum in Rimini sowie aus dem Privatbesitz des Dirigenten Graziano Mandozzi.
Der Katalog in deutscher Sprache ist in Zusammenarbeit von Steidl, Diogenes und der Edition Folkwang erschienen. Die Publikation, die für die Zürcher Ausstellung um eine Beilage ergänzt wurde, enthält Texte von Tobias Burg, Nora Gomringer, Cathérine Hug und Gérald Morin. Die Ausstellung wird unterstützt von der Truus und Gerrit van Riemsdijk Stiftung und der Dr. Georg und Josi Guggenheim-Stiftung.
Medienkonferenz am 30. Juni 2022 um 11.00 Uhr. Ausstellung für die Presse von 10.00 bis 12.30 Uhr geöffnet. Check-in im Chipperfield-Bau, Heimplatz 5. Begrüßung und Einführung Cathérine Hug (Kuratorin). Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Weitere Veranstaltungen und Informationen.
1973 erhielt der Diogenes Verlag die Weltrechte an Federico Fellinis Drehbüchern, Schriften und Zeichnungen.
Alle lieferbaren Bücher von Federico Fellini im Diogenes Verlag, darunter Denken mit Fellini. Aus Gesprächen Federico Fellinis mit Journalisten.