von: Folio Verlag, Wien und Bozen
26. Juni 2022
© Folio Verlag
Von Bozen nach Berlin: Ein junger Mann auf der Suche nach einer unversehrten Sprache und der Schönheit der Wörter. Paolo Prescher ist besessen von Wörtern. Wörter haben für ihn Geruch, Farbe oder Klang. Paolo hasst dreckige Wörter, sie rauben ihm die Luft. Dreckig sind Wörter, die nicht sagen, was sie sagen sollen. Seine Mutter macht ihm die Wörter dreckig, auch seinem Vater, der Aphasiker ist. Paolo leidet unter der Heuchelei der Mutter und der Boshaftigkeit der Schwester. Er hasst seine Geburtsstadt Bozen mit ihrer behaupteten Zweisprachigkeit und ihren Oberflächlichkeiten. Auf der Suche nach einer unversehrten anderen Sprache flüchtet er nach Berlin und trifft dort auf Mira. Sie schafft es, seine Worte zu reinigen. Bis seine Obsession ihn wieder einholt. Die herausragende Entdeckung der italienischen Literaturszene.
Maddalena Fingerle, 1993 in Bozen geboren, studierte Germanistik und Italianistik in München und arbeitet derzeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni München. Das Romanmanuskript Lingua madre hat 2020 den renommierten Italo-Calvino-Preis für das beste unveröffentlichte italienische Debüt gewonnen; nach Erscheinen folgten zahlreiche Preise.
Reaktionen in den Medien:
„Man wird noch von Maddalena Fingerle hören.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Hannes Hintermeier
„Ein feinsinniger Anti-Heimat-Roman einer vielversprechenden jungen Schriftstellerin.“
Deutschlandfunk, Dirk Fuhrig
„Maddalena Fingerle hat etwas zu erzählen, und sie findet vor allem auch die Sprache dafür. Eine vielversprechende Autorin!“
Die Presse, Spectrum, Cornelius Hell
„Fingerle hat einen Sound und einen Rhythmus für das Irre-Werden gefunden, die es so in der Literatur selten gibt.“
Stern
„Maddalena Fingerle thematisiert in ihrem Debütroman ‚Muttersprache‘ Theorie und Praxis der Mehrsprachigkeit in Südtirol sowie die gesellschaftsspaltende Wirkung historischer Lasten seit dem Ende des 1. Weltkrieg.“
ORF/Ö1, Julia Baschiera
„Dieser Roman reißt alle Vorgartendekoration aus den Fundamenten und fegt als Wortsturm durch die Südtiroler Idylle.“
Die Neue Südtiroler Tageszeitung, Helmuth Schönauer
„Die Südtirolerin Maddalena Fingerle ist buchstäblich eine Sprachkünstlerin.“
Münchner Merkur
„Der Roman, der sich an Thomas Bernhard’schen Wiederholungen und Variationen orientiert, wird zu Recht zurzeit international gefeiert.“
Kurier, Peter Pisa
„Muttersprache erzählt von der Kapitulation eines Mannes vor den eigenen Obsessionen, die auch Anklage gegen ein bankrottes sprachliches Ökosystem ist, nämlich unseres.“
La Repubblica
„Auf Anhieb besticht die Einzigartigkeit der ironischen Erzählerstimme.“
Aus der Jurybegründung des Premio Italo Calvino
„Originell und stark, mit atemlosem Rhythmus, mitreißend und abweisend zugleich.“
Il Sole 24 Ore
Das Buch: Muttersprache von Maddalena Fingerle, Folio Verlag, 978-3-85256-849-2