von: Urs Heinz Aerni
10. Dezember 2019

Buchtipp: „Mein Blick zurück“ von Alex K. Fürer

© PD - Alex Fürer Verrai Verlag Stuttgart

Eine gelebte GeschichteDer aus Gossau stammende Familienvater und Unternehmer, Alex K. Fürer, gelang eine Autobiografie, die zum Lesen verführt.Leben sind Geschichten. Geschichten bestehen aus unzähligen Bildern, aus Momenten zwischen Schicksal und Glück. Diese Geschichte begann im Jahre 1931 um 00:36 Uhr an der Bahnhofstraße 4 inGossau. Pia Fürer-Braegger und Jacques Fürer begrüßten den neuen Erdenbewohner Alex.

Betritt man heute eine Buchhandlung, kann es passieren, dass ein Buch mit dem Titel «Mein Blick zurück» auffällt. Nimmt man es zur Hand und blättert es auf, so ist die Chance groß, dass man sich verliert in Jahren und Jahrzehnten und mit dem Autor Alex K. Fürer nochmals ein buntes Leben oder eben eine Geschichte durchlebt, mit allem, was dazu gehört. Sein Erzählen berührt. Beispielsweise wie er als Primarschüler die Nachwehen des Zweiten Weltkriegs beobachtet, durch Jüdische Flüchtlinge und geflüchtete Soldaten aus der Kriegsgefangenschaft, die den Weg in die Schweiz fanden. Wir beobachten, wie der junge Mann den Weg in die Selbstständigkeit wagt, wie er erste Erfahrungen in der Lokalpolitik sammelt, wie er für 1’300 Franken zum stolzen Besitzer eines gebrauchten schwarzenVW Käfers wurde. Seine Lust am Engagement führte bald zu weiteren Etappen wie das Präsidium der Ortsbürgergemeinde Gossau und der Verkehrskommission oder in den Stiftungsrat «Schwarzer Adler» oder in die Leitung der Genossenschaft Schloss Oberberg. Die Lektüre vermittelt zudem Facetten der Ost- und Schweizer Wirtschaftsgeschichte, die Fürer in vielen Funktionen bei Unternehmen wie Nestlé, Maggi, Frisco, Milchverband, Hero oder Denner mitprägte. Das Lesen ist eine Zeitreise aus der Warte eines Mannes, der sichtbar Freude am Leben hatte, mit allen Schatten- und Sonnenseiten.

Eine starke Nachhaltigkeit dieser Autobiografie generiert sich dadurch, wie der Ostschweizer nicht nur parallel zum unternehmerischen Erfolg stets bemüht war, soziale Verantwortung zu übernehmen, sondern durch seine Wertschätzung der über 50 Jahre währende Ehe. Übrigens, mit seiner Gattin Beatrice gründete er 1981 die Firma Delico, die er heute in guten Händen der neuen Generation wähnt. Das Buch bestätigt den Slogan, dass Lesen Kino im Kopf ist undwenn man beim Zuklappen das Gefühl haben sollte, ein anderes Leben mitgelebt zu haben, dann ist das ein gutes Zeichen.

Urs Heinz Aerni