von: Urs Heinz Aerni
18. November 2021

Impf statt Schimpf

 

Die journalistische Gattung «Kolumne» stammt aus dem 18. Jahrhundert und schwappte später von der britischen Pressekultur auf den ganzen Kontinenten über. In der Kolumne schreibt regelmäßig eine Autorin oder ein Autor über Beobachtungen, Einschätzungen und Schlussfolgerungen aus dem Leben des Alltags. Das kann von einer seltsamen Begegnung im Bus sein oder beim Anstehen im Bio-Laden. Das Weltgeschehen greift oft mehr als erwünscht in unseren kleinen Alltag ein. Als ein öffentlich Publizierender werde ich logischerweise auch und immer wieder mit der Frage konfrontiert, wie ich es denn mit dem Impfen habe. Deshalb hier und einmalig meine Erklärung, warum ich mich impfen ließ und wieder lassen werde:

  1. Nach eingehender Recherche bin ich zum Schluss gekommen, dass alle zugelassenen Impfstoffe die üblichen und notwendigen Forschungsstufen und Qualitätskontrollen bestanden haben und den bestmöglichen Schutz bieten.
  2.  In einer Gesellschaft tragen wir die Verantwortung, dass Mitmenschen bei schweren Erkrankungen oder Unfällen die bestmögliche medizinische und therapeutische Hilfe erhalten. Dies kann –natürlich mit Ausnahmen – durch eine Impfung besser gewährleistet werden.
  3. Auch wenn aus biologischer oder evolutionstechnischer Hinsicht über den Zweck des Impfens gerne weiter diskutiert werden darf, beginnt in einem demokratischen Rechtsstaat mit all seinen Mängeln irgendwann das Vertrauen. Ich schenke den Expertinnen und Experten in Wissenschaft und Medizin das Vertrauen in ihre Arbeit und auch den Verantwortlichen in den Behörden und der Verwaltung, in der Überzeugung, dass sie versuchen, den menschenmöglich besten Job zu machen. Ansonsten müsste ich bei jedem Koch in den Topf oder der Lokführerin über die Schulter schauen.

So, nun freue ich mich wieder auf die grossen Geschichten aus unserem kleinen Alltag für die nächste Kolumne.

Urs Heinz Aerni

Diese Kolumne erschien in der Zeitung BÜNDNER WOCHE