von: Heiko Schwarzburger
10. März 2013
Jens Jakob aus der Herbathek am Kollwitzplatz hat für jede Jahreszeit einen Tipp parat. Neben der vielfältigen Auswahl an Kräutern und Heilmitteln bietet der studierte Biologe und kundige Botaniker auch umfangreiche Beratungen. © Fred Winter
Schweres Essen, viel Stress, wenig Sonne: Im Winter geht der menschliche Körper an seine Grenzen. Zum Ende der dunklen Monate hin ist seine Fähigkeit ausgereizt, schädliche Abprodukte des Stoffwechsels zu neutralisieren oder auszuscheiden. Dann werden die Abfallstoffe in körpereigenen Deponien eingelagert, zum Beispiel im Bindegewebe. Dies kann einerseits zu Übergewicht führen. Andererseits werden dadurch zumeist deutlich mehr Mikro-Nährstoffe (Vitamine, Mineralien, Spurenelemente) verbraucht und benötigt, als im Sommer. Dies kann verschiedene Mangelsymptome und Beschwerden nach sich ziehen, die oft nicht erkannt werden.
Gleichzeitig kann der Mangel an Vitamine, Mineralien und Spurenelemente, sowie an gutem und sauberem Trinkwasser die Ausscheidungsfunktionen des Körpers einschränken. Deshalb empfiehlt sich eine Kur, um den Körper zu reinigen, ihn zu entschlacken und zu entgiften. Wichtig: Akute Vergiftungen gehören in die Hand eines Arztes! Die hier behandelten Inhalte beziehen sich ausschließlich auf chronische oder länger bestehende Stoffwechselvorgänge und beginnende Einschränkungen der Organfunktionen, nicht auf konkrete Erkrankungen.
Täglich mindestens zwei Liter gutes Wasser trinken. Bei aktiven Entschlackungskuren bis zu vier Litern, bevorzugt warm (aufgekocht oder als leichtes Ingwerwasser, siehe Rezept unten).
Täglich reichlich frisches Obst und Gemüse essen, gegebenenfalls mit einer hochwertigen, ausgewogenen Nahrungsergänzung die Nährstoffzufuhr erhöhen. Hierfür bieten sich Frucht- und Kräuterkonzentrate an, aber auch Algenpräparate, die zum Teil speziell auf die Entschlackung oder Entgiftung ausgerichtet sind.
Unterstützung der Darmfunktion, da sie im Stoffwechsel eine zentrale Stellung einnimmt. Hier sind Präparate mit Flohsamenschalen für die physische Reinigung und Präparate mit probiotischen Kulturen (zum Beispiel Milchsäurebakterien) für die Unterstützung der natürlichen Darm- bzw. Schleimhautbesiedelung günstig.
Eine gute Vorsorge sind Kräutertees und Pflanzen-Press-Säfte oder Kräuter-Flüssig-Extrakte zur Anregung der Organfunktionen, wie Löwenzahn oder Mariendistel für die Leber, sowie Brennnessel und Birke für die Nieren.
Für die intensive Entschlackungskur, Entgiftung oder auch Fastenkur lassen Sie sich bitte vom Heilpraktiker oder Arzt ein individuelles Programm zusammenstellen. Hier sollten Faktoren berücksichtigt werden wie die Unterstützung der Leber- und Nierenfunktionen und die individuelle Zielsetzung der Kur. Das bedeutet, die Art der auszuscheidenden Schlacken und Gifte sowie die jeweiligen Körperbereiche festzulegen, die entlastet werden sollen.
Neben Präparaten für die häusliche Kur gibt es auch heilkundige Anwendungen, die eingesetzt werden, um die natürlichen Ausscheidungsvorgänge des Körpers zu unterstützen. Das Elektrolysefußbad beispielsweise ist eine Anwendung, die in diesem Rahmen vielfältige Unterstützung leisten kann.
Besonders effektiv für die Entschlackung ist auch das Fasten. Ein sieben- bis zehntägiges Fasten im Frühjahr und im Herbst unterstützt die Leber und hilft ihr, die für sie schwierige Aufgabe der Umstellung von den Jahreszeiten (kalt auf warm) zu meistern.
Einfaches Rezept für Ingwerwasser: sechs bis acht dünne Scheiben frische Ingwerknolle in eine Glaskanne geben und mit einem Liter kochendem Wasser übergießen. Zehn bis 15 Minuten ziehen lassen und dann in eine Thermoskanne abseihen. Über den Tag verteilt trinken, pur oder mit Wasser gemischt.