von: Simone Klein
10. Januar 2018
© Wolfbach Verlag
Er muss schon etwas Besonderes sein, der Kloster Sion „Réserve“, ein Blauburgunder, der erst 30 Monate nach der Weinlese in den Verkauf geht. Neun Autoren haben neun Kapitel zu einem Buch zusammengetragen, das in Verbindung mit dem ansprechenden und wohlplatzierten Bildmaterial zu einer Hommage an den Spitzenwein wird.
Die Heimat dieses außergewöhnlichen Tropfens ist das „Untere Aaretal“, eine schweizerische Weinregion unweit der Grenze zum Hochschwarzwald, genauer gesagt, der beschauliche Ort „Klingnau“ im nördlichen Aargau. Es gibt mehrere Faktoren, die zum Keltern eines hervorragenden Weines führen: die Bodenbeschaffenheit des Weinberges, die Hanglage, selbstredend die Rebsorte und eben Wissen und Fingerspitzengefühl des zuständigen Winzers. Und gerade der letzte Punkt markiert den Erfolg des Kloster Sion Réserve, der maßgeblich auf das Engagement und die Fähigkeiten der Familie Meier zurückzuführen ist.
Vor gut 120 Jahren, als 1894 das seit Jahren säkularisierte Grundstück an der besonderen Hanglage in den Besitz der Familie Meier überging, kreuzten sich Chroniken der Familie und die des Weines erstmals. Wie so oft bildeten mehrere Krisen den Ausgangspunkt zu unglaublichen Wandlungen. Zunächst sorgte ein schlechtes Jahr zu einer schnellen Übereinkunft zwischen den Besitzern. 1904 vernichtete die Reblaus die vorhandenen Rebpflanzen, was zur Neubestockung mit veredelten Rebarten führte. Baute man bis dato eher weiße Rebsorten an, wurde das Gebiet fortan für seinen Rotwein bekannt.
Die Rebschule wurde 1921 gegründet. Albert Meier erschuf durch seine minutiöse und ausdauernde Selektionsarbeit aus der archetypischen Rebsorte „Pinot noir“ den „Pinot noir Kloster Sion“, aus dem sich im Laufe der Jahre der Wein „Kloster Sion Réserve“ entwickelte. Dank seines unermüdlichen Einsatzes finden die Nachkommen dieser Rebe bis in die Gegenwart weit über die Landesgrenzen hinaus Beachtung. Im Endprodukt liefern sie dem Wein in Form von mehr Struktur und tieferer Farbe die beiden Hauptmerkmale.
Noch heute wird die Familientradition des Winzertums in der Rebschule Meier sowie in Restaurant und Hotel „Zum Sternen“ in Würenlingen (nahe Klingnau) gelebt. Beharrlicher Perfektionismus und eine unendliche Liebe zum Detail lassen den „Kloster Sion Réserve“ bei Weinverkostungen und beim Dinieren der Extraklasse hochleben.
Das Buch: Andreas Meier (Hg.): Kloster Sion. Resérve. Ein Wein und seine Geschichte. Wolfbach Verlag
BergLink führte mit dem Winzer Andreas Meier ein Interview, das Sie hier lesen können.
Simone Klein lebt als Autorin in Baden-Baden und veröffentlichte schon mehrere Romane. Besuchen Sie ihre Website hier.
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