von: H. S. Eglund
12. Juli 2022
Die Stücke in der Ausstellung wurden mit viel Liebe zum Detail präpariert. © H.S. Eglund
Peter Janssen hat sein Geld mit Baufirmen gemacht. Nebenbei hat der heute 71-Jährige einen schwarzen Gürtel in Karate erworben und dreißig Jahre lang historische Artefakte über die Samurai und das mittelalterliche Japan gesammelt. Wer Karate, Judo oder Aikido betreibt, weiß: Das wirst du nie mehr los, dieses Interesse an der schillernden Kultur des Reichs der aufgehenden Sonne.
Janssen hat die Zeugnisse der Samurai systematisch gesammelt, mit großer Sachkunde, und sicher auch mit dem nötigen Kleingeld. Seine Sammlung hat einen herausragenden Ruf, und das Museum präsentiert sie auf sehr spannende, unterhaltsame und zugleich lehrreiche Weise.
Nun hat die einzigartige Kollektion ein eigenes Museum bekommen, in der Auguststraße in Mitte, schräg gegenüber von Clärchens Ballhaus. Seit dem Frühjahr dieses Jahres werden dort rund tausend Exponate präsentiert, darunter vierzig vollständige Rüstungen, 200 Helme, 150 Masken, 160 Schwerter und unzählige, teilweise erstaunliche Stücke über die gefürchtete Kriegerkaste.
Seit dem frühen Mittelalter bis zur Meiji-Restauration im Jahr 1868 stellten die Samurai die Elite des Kaiserreichs, das bis dahin weitgehend isoliert blieb. Die Samurai traten zunächst als Diener ihrer Herren in die Geschichte ein, in deren Verlauf sie zu Kriegern aufstiegen, die Adel und Thron stützten.
Nur den Samurai war es erlaubt, Schwerter zu tragen. In Japan werden sie als Bushi bezeichnet. Herrenlose Samurai nennt man Ronin.
Erst in der Mitte des 19. Jahrhundert begannen die zögerliche Öffnung und der steile Aufstieg Japans zur ersten Industriemacht Asiens. Die Modernisierung wurde nur gegen den Widerstand der Samurai möglich, die ihre wichtigsten Privilegien verloren. Deshalb verschwanden sie aus der japanischen Gesellschaft, wie Ritter und Raubritter aus Europa verschwanden.
Die ältesten Artefakte in Janssens Sammlung gehen auf die Kofun-Zeit zurück, ins früheste Mittelalter, etwa zwischen den Jahren 300 und 538 nach Christus datiert. Das Gros der Sammlung vereint Objekte aus dem späteren Mittelalter und der frühen Neuzeit zwischen dem 15. und dem 18. Jahrhundert.
Als besonders Kleinodien bezeichnet das Museum drei Rüstungen aus der Edo-Zeit (1603 bis 1868), als in Japan die Shogune regierten. Nach der Schlacht von Sekigahara übernahmen die Fürsten des Tokugawa-Clans die Macht, die sie bis zur Regentschaft des Kaisers Meiji nicht mehr aus der Hand gaben. (gekürzt)
Den vollständigen Artikel mit zahlreichen Fotos lesen Sie im Blog von H.S. Eglund.
Website des Samurai Museum Berlin
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