von: Schalktheater Zürich / Redaktion
26. August 2018

„Sommernachtstraum“ zum 10-jährigen Jubiläum des Schalktheaters Zürich

Unser Redakteur Urs Heinz Aerni besuchte spontan in Zürich dieses Theater. Seine Freude an der Inszenierung zeigt sich dergestalt, dass er Freunden dieser Kunst-Disziplin in Zürich empfiehlt, unbedingt hinzugehen. "Diese Mischung zwischen Satire, Tiefgründigkeit und Originalität entlässt jede Besucherin und jeden Besucher inspiriert in die Nacht hinaus." meint Urs Heinz Aerni.

© Schalktheater Zürich

Das Schalktheater hat sich zu seinem 10-jährigen Jubiläum unter der Leitung von Nina Hesse-Bernhard einen klassischen Text vorgenommen.

Shakespeares Verwirrungskomödie von zwei Liebespaaren und dem Elfenkönigspaar Oberon und Titania wird das Schalktheater aus seiner Gegenwart betrachten. Es geht um die Liebe als Spiel zwischen Realität und Täuschung, aber auch um die gesellschaftlichen Verhältnisse, die Normalität erzwingen. Die scheinbar harmonische, naturgegebene Ordnung gerät durch kleine Verschiebungen aus dem Lot. An einem Pool treffen sich Menschen, die auf etwas warten – auf das Glück, die Liebe, eine Selbstgewissheit, den Rausch.

Shakespeares Wald liefert die Folie für ihre Suche – die Verwirrung, den Wahnsinn und die Identitätslosigkeit – nach sich selbst, dem eigenen Begehren und Begehrtwerden. Motive aus dem
Sommernachtstraum mischen sich mit Texten der Mitspieler*innen und Texten aus dem Stück, in verschiedenen Sprachen und Spielweisen.

«Du lässt die Stadt hinter dir, die Ordnung, die glatte Oberfläche, dort wo die Menschen noch „vernünftig“ nebeneinander laufen und miteinander reden, Grenzen bauen, Mauern, damit das Tier nicht ausbricht – und du suchst den inneren Wald, dort wo der Wahnsinn anbricht, das Tier in dir, das Fremde in dir, wo du nicht mehr weißt, bist du Frau, Mann, Esel, Irre, Fee, Kind oder alles und keins von allem. Dein Körper schüttet Substanzen aus, du vergisst, wer du bist, wie du heißt, was du bist, wen du begehrst, keiner merkt den Unterschied. Hast du mich verlassen für einen Esel? Bist du nicht mehr du und ich nicht mehr ich? Bist du der Horror in mir selbst? Du ziehst dir das Fell aus, probierst aus, nackt, glatt, eine Mondnacht im Rausch, in der du dich verloren hast, unendlich, leise verbrannt, weinst Tränen – vielleicht die letzten, tastet dich hilflos zu dir zurück und erschrickst vor dem Tageslicht, vor dir selbst, der Verlorenheit in der Unendlichkeit einer Sommernacht.» Malte Schlösser

Ensemble: Christine Bachofen, Marcel Hähnlein, Manu Näff, Nicolas Piguet, Anna Tibai, Nora von Schrottenberg, Nicole Widmer, Athanasios Marcel Iliadis Gast: Geraldine Breuleux

Malte Schlösser – Regie
Prisca Baumann – Bühne & Kostüme
David Jegerlehner – Musik
Ann-Marie Arioli – Dramaturgie
Fabienne Schellenberg – Produktionsleitung
Anna Kücking – Regieassistenz / Theaterpädagogik
Luca Giacalone – Produktionsassistenz / Theaterpädagogik

Nina Hesse Bernhard – Gesamtleitung Schalktheater

Vorstellungen im Kulturmarkt, Aemtlerstrasse 23, 8003 Zürich

23.8.2018 20:00 Premiere
24. / 25. / 28. / 29.8. 20:00 Vorstellung

Eintritt 30.– / Ermässigt 15.– / Benefiz 50.-
Reservation: reservation@kulturmarkt.ch/ 044 457 10 60

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