von: Urs Heinz Aerni
18. März 2019

„… so unwirtlich sein wie die Wüste Sahara“

Wir fragen Schreibende zu ihrer Arbeit, zur Sprache und zu Büchern. Jetzt mit Wolfgang Marx.

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Urs Heinz Aerni: Die Kraft der Sprache ermöglicht

Wolfgang Marx: Manchmal sogar eigentlich Unsagbares irgendwie doch zu sagen.

Aerni: Mein Lieblingsschreibort ist

Marx: Mein englischer Schreibtisch mit Blick auf viele Bücher vor und neben mir und Aussicht auf eine grüne Rampe, auf der im Frühling die Schneeglöckchen und Krokusse blühen und im Herbst die Kastanien welken.

Aerni: Der Lesende darf meine Bücher

Marx: Frohen Herzens genießen.

Aerni: Eine Welt ohne Bücher würde

Marx: Für Menschen so unwirtlich sein wie die Wüste Sahara.

Aerni: Die Fähigkeit des Lesens ermöglicht

Marx: Teilhabe aller an allem, was Menschen gedacht, erlebt, empfunden und herausgefunden haben.

Aerni: Die Arbeit mit Sprache und Geschichten bedeutet für mich

Marx: Zu entdecken, was ich wusste ohne davon zu wissen.

 

Wolfgang Marx, geboren 1943, studierte Psychologie, Philosophie und Humangenetik in Kiel und München. Von 1980 bis 1994 war er Professor für Psychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, von 1994 bis 2008 als Professor für allgemeine Psychologie an der Universität Zürich tätig. Er veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche Bücher sowie Essays, erzählende Prosa und Gedichte. Seit der Emeritierung im Jahre 2008 widmet er sich verstärkt literarischen Projekten. Besuchen Sie die Website von Wolfgang Marx hier…