von: Urs Heinz Aerni
24. Januar 2019

„Ohne Schreiben hätte ich mich schon längst selbst…“

Wir fragen Schreibende nach ihrem Verhältnis zur Arbeit, zur Sprache und zu Büchern. Jetzt mit Dominik Riedo.

© Dominik Riedo - Pressebild

Urs Heinz Aerni: Die Kraft der Sprache ermöglicht…

Dominik Riedo: … Segen, Heil, Rettung und Flucht. Und drei davon sind strikt abzulehnen.

Aerni: Mein Lieblingsschreibort ist:

Riedo: Mein Schreibzimmer. Es ist meine Welt.

Aerni: Der Lesende darf meine Bücher…

Riedo: … nicht nur lesen. Denn wer liest, darf fast alles.

Aerni: Eine Welt ohne Bücher würde…

Riedo: … es nicht geben. Wir existieren als Buch – oder gar nicht.

Aerni: Die Fähigkeit des Lesens ermöglicht…

Riedo: … ganz pragmatisch: den Ausgang aus der nicht selbst verschuldeten Dunkelheit zu finden. Doch sollte man das Licht, einmal gefunden, nicht ausgehen lassen.

Aerni: Die Arbeit mit Sprache und Geschichten bedeutet für mich…

Riedo: … überleben. Ohne das Schreiben hätte ich mich schon längst selbst getötet.

 


Dominik Riedo (*1974 in Luzern) lebt und arbeitet als Schriftsteller und Mitherausgeber von „Aufklärung und Kritik. Zeitschrift für freies Denken und humanistische Philosophie“ in Bern. Bisher 24 Buchveröffentlichungen. Verschiedene Auszeichnungen, europaweite Auftritte (plus im Iran, in Tokyo und New York). Von den Kulturschaffenden der Schweiz und der interessierten Bevölkerung direktdemokratisch zum Kulturminister der Schweiz ernannt (2007-2009). Präsident des DeutschSchweizer PEN Zentrums von 2010-2012 (Ehrenmitglied seit 2012; bis heute zusätzlich Mitglied des deutschen PEN-Zentrums und des PEN International). Lehrte 2004-2006 an der Universität Zürich. Sitzt im Stiftungsrat der Carl Spitteler-Stiftung Luzern und ist im Vorstand der Carl-Albert-Loosli-Gesellschaft (und im Redaktionsteam des Gesellschaftsbulletins: „Ich schweige nicht!“) tätig. Gründungsmitglied von „Kunst + Politik„. Initiant und Kurator des Projekts/Labels „Kulturhauptstadt der Schweiz„. Im künstlerischen Editionsbeirat von „Flandziu. Halbjahresblätter für Literatur der Moderne„.

Links sind Bücher von Dominik Riedo (Auswahl)