von: SWR
12. Oktober 2015
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Um das ging es in der Sendung:
Das Glas Wein zum Essen oder ein Feierabendbierchen zum Runterkommen: Alkohol steht für Genuss, Entspannung und Spaß. Doch wenn das gesunde Maß verloren geht, kann es schnell gefährlich werden. Wer alkoholsüchtig ist, riskiert nicht nur seine Gesundheit. Unter den Folgen leiden meist auch der Job und vor allem die Familie.
Experten warnen vor einem zunehmenden Drogen-Problem. Immer mehr Menschen versuchen dem heutigen Leistungsdruck in Rauschwelten zu entkommen. Die Modedroge Crystal Meth etwa breitet sich immer weiter in die Mitte der Gesellschaft aus.
Und während darüber diskutiert wird, ob leichte Drogen krank machen oder wichtiges Kulturgut sind, wird ein Thema häufig unterschätzt: Die Sucht im Alter. Denn nicht selten führen lieb gewonnene Gewohnheiten und die Suche nach dem Sinn im dritten Lebensabschnitt in eine schwere Alkohol- oder Medikamentenabhängigkeit.
Welche Faktoren begünstigen eine Drogenabhängigkeit? Welche Auswirkungen hat die Sucht auf die Familie und das soziale Leben? Und wie gelingt es, Menschen aus der Abwärtsspirale zu befreien? pd SWR
Weitere Infos und die Sendung zum Nachschauen finden Sie hier…
Unser Buchitpp: Platzspitzbaby von Michelle Halbheer:
Um das geht es im Buch:
Michelle Halbheers Mutter gehört der Platzspitz-Generation an; schwerst drogenabhängig vernachlässigte und gefährdete sie nicht nur sich selber, sondern auch ihr Kind. Michelle ist knapp zehn, als sich ihre Eltern scheiden lassen und sie in die Obhut ihrer heroin- und kokainabhängigen Mutter kommt. Die folgenden Jahre werden für das Mädchen derart bedrohlich, dass es nur knapp überlebt. Das Elend dringt, auch über den besorgten Vater, immer wieder nach draußen. Aber Behörden, Ärzte, Polizeibeamte und zufällig involvierte Erwachsene bleiben untätig.
Als Michelle endlich über das Unfassbare spricht, ist sie bereits ein Teenager. Sie wird umplatziert. Doch der Neuanfang bei den Pflegeeltern gerät, im dort streng religiösen Umfeld, zu einer weiteren Katastrophe. Als Michelle mit sechzehn ihr Leben selbst in die Hand nimmt, weiß sie noch immer nicht, was Normalität bedeutet. Etwas anderes jedoch weiß sie ganz genau: dass sie niemals so enden will wie ihre Mutter.
Mit großer Willensanstrengung setzte die heute 28-Jährige in den folgenden Jahren um, was viele andere Kinder aus Drogenfamilien leider nicht schaffen: Sie machte eine Ausbildung und – sie blieb suchtfrei. Mit dem jetzt vorliegenden Buch will Michelle allen anderen »vergessenen Kindern«, die noch heute zu Tausenden in Suchtfamilien aufwachsen, eine Stimme geben. Ihre. Quelle: Wörterseh Verlag Zürich
Kommentar BERG.LINK: Diese Geschichte macht nicht nur betroffen, sondern deckt so manche Mängel in der sozialen und gesundheitlichen Versorgung durch die Behörden auf. In Deutschland leben tausende Kinder in verwahrlosten Haushalten, es besteht Handlungsbedarf. Michelle Halbheer lebt heute als freie Beraterin und reist durchs Land um auf Bühnen, an Talks und für Medien Auskunft zu geben. Die junge aufgeweckte Frau zeigt zudem, dass das Leben auch nach dieser katastrophalen Kindheit weitergehen kann, und zwar fröhlich. Unsere Empfehlung: kaufen Sie das Buch, lesen Sie es und staunen Sie, wie es so mancher Zeitgenossin ergehen kann. Urs Heinz Aerni
Halbheer, Michelle
Platzspitzbaby
Meine Mutter, ihre Drogen und ich
(Wörterseh) Taschenbuch
Interview auf SWR hier zu sehen
Interview mit der Zeitung DIE WELT hier zu lesen
Auftritt im Club im Schweizer Fernsehen SRF hier zu sehen
Portrait auf Vimeo hier zu sehen
Bericht von einer Veranstaltung mit Moderator Urs Heinz Aerni (Berg.Link) hier zu lesen
Noch ein Bericht im ST. GALLER TAGBLATT von einer Veranstaltung hier zu lesen
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