von: Urs Heinz Aerni
31. März 2019
© © Ayşe Yavaş - Limmat Verlag
Urs Heinz Aerni: Die Kraft der Sprache ermöglicht…
Isolde Schaad: die Schaffung von Gegenwelten, und Oasen der Phantasi
Aerni: Mein Lieblingsschreibort ist:
Schaad: das Bellecafé in Zürich, zum Zweck der Feldstudien
Aerni: Der Lesende darf meine Bücher…
Schaad: mit Eselsohren versehen
Aerni: Eine Welt ohne Bücher würde…
Schaad: einen Kahlschlag in meiner Lebenswelt bedeuten
Aerni: Die Fähigkeit des Lesens ermöglicht…
Schaad: dialektisch zu denken, die Vorstellungswelt zu stärken
Aerni: Die Arbeit mit Sprache und Geschichten bedeutet für mich…
Schaad: das Lebenselixier
Isolde Schaad, geboren 1944 in Schaffhausen, lebt seit 1967 in Zürich und gehört zu den namhaften Schweizer Autorinnen der 68er Generation. Ihre Spezialität ist die kritische Gesellschaftsbetrachtung, die sie mit Scharfsinn, Humor und hohem sprachlichen Können der nahen und fernen Umgebung widmet. Schon ihre Buchtitel zeugen davon: «Knowhow am Kilimandscharo», erschien 1984 und wurde vom heissen Eisen zum Ethnoklassiker. 1986 folgte die «Zürcher Constipation», 1989 «KüsschenTschüss», die beide zu helvetischen Bestsellern wurden. Es folgten «Body & Sofa», die Erzählungen aus der Kaufkraftklasse, 1994, «Mein Text so blau» 1997 (Buch des Jahres der Schweizer Schillerstiftung), der Roma «Keiner wars» 2001, sowie die Porträtsammlung «Vom Einen. Literatur und Geschlecht», 2004. Der Roman «Robinson und Julia», 2010, an Erzählkraft und literarischer Phantasie ein Höhepunkt in ihrem Schaffen, erfuhr ein beeindruckendes Presseecho und grosse Anerkennung von Leserschaft und Kennern von Schaads Werk. Auch hat die Autorin als Künstlerstochter von jeher der bildenden Kunst ihre Reverenz erwiesen; anrührend gehaltvoll geschah dies in der zusammen mit K. Unger und T. Grütter verfassten, 1980 erschienenen Monografie «Kunstmaler Werner Schaad (1905–1979)», eine Arbeit, die der Kunstgeschichte der Schweiz und des süddeutschen Raumes eine neue, soziologische Dimension erschloss.