von: Redaktion / Stef Stauffer
29. Dezember 2018

‚Meine Bücher beim Wort nehmen“

Wir fragen Schreibende nach ihrem Verhältnis zum Schreiben, Text und zu Büchern. Jetzt Stef Stauffer:

© Pressebild Stef Stauffer

Urs Heinz Aerni: Die Kraft der Sprache ermöglicht…

Stef Stauffer: Denken haltbar, Gedanken teilbar, Wirklichkeit formbar und Geschichten fassbar zu machen.

Aerni: Mein Lieblingsschreibort ist:

Stauffer: die schönste Sackgasse der Welt, aus deren Abgeschiedenheit nur eine kurvenreiche Straße oder die eigenen Kopfreisen führen. Ein Ort, wo ich mich ausbreiten kann, ohne mich dabei zu verlieren.

Aerni: Der Lesende darf meine Bücher…

Stauffer: beim Wort nehmen.

Aerni: Eine Welt ohne Bücher würde…

Stauffer: aus Mangel an herzhafter Nahrung für Geist und Gemüt degenerieren.

Aerni: Die Fähigkeit des Lesens ermöglicht…

Stauffer: sein Inneres mit der Außenwelt zu konfrontieren und so neue Bilder zu entwickeln, andere Wege zu entdecken und gewohntes Terrain zu verlassen, den eigenen Blickwinkel verändern zu können.

Aerni: Die Arbeit mit Sprache und Geschichten bedeutet für mich…

Stauffer: Mir einen fremden Stoff zu meinem eigenen zu machen, eine Geschichte, die das Leben schrieb, neu zu denken, neu zu leben und auf den Punkt zu bringen.

Schreiben ist Handwerk, ist Wortwahl und Satzbau, ist Denken auf Papier.

Schreiben ist Reden ohne Ton, ist Schweigen in Worten, ist redigierte Wirklichkeit. Schreiben ist das Spiel mit der Sprache.

Schreiben ist mein Beruf.

 

 

Die Autorin über sich selbst:

Schreiben ist mein Beruf.

1965 in Bern geboren und zur Pädagogin ausgebildet, bin ich ausgestattet mit einer präzisen Beobachtungsgabe und der Fähigkeit, die Worte in Farbe zu sehen. So verwandle ich Vorgänge in Sprache und Sätze in Seiten. Wohnhaft und tätig bin ich im Tessin und in Zürich, im stillen, abgelegenen Onsernonetal und in der belebten Stadt. Der Widerspruch der Gegensätze inspiriert mich genauso wie die Harmonie des Gewohnten. Bewegung und Stillstand – beides ist möglich. Nicht gleichzeitig, aber beides zu seiner Zeit. So komme ich in die Sätze und bringe die Dinge auf den Punkt, offen für den Zufall. Was immer auch zugefallen kommt, kommt nicht von ungefähr.

Hier geht es zu ihrer Website und zu ihren Büchern…