von: Literaturtage Arbon
13. Juni 2022
© Literaturtage Arbon
Die Literaturtage Arbon feiern ihr Fünfjahre-Jubiläum. Das Format hat sich eingespielt und bewährt: Nähe zu Autorinnen und Autoren, Gespräche unter Lesenden, Vermittlung über das Zusammenspiel von Musik, Bild, Szenischem und Text, regionales und überregionales Literaturschaffen, bekannte und unbekannte Schreibende – all das in der gastfreundlichen Umgebung des schönen blauen Hauses an der Rebenstrasse 33, wo nun schon zum dritten Mal auch das Zeltdach im Garten steht, sich somit Aussenraum und Innenräume begegnen.
Auch 2022 bietet dieses Format mit seiner Vielfalt, Begegnungen, die auf den Ort und die Literatur und Literaturvermittlung zugeschnitten sind.
Von «Arbon unerwartet» bis zu «Hana», Bildern und Texten, die von Mut und Liebe erzählen, reicht der Bogen. An der Eröffnung am 18. Juni, 19.00 sehen wir Fotos von einem Arbon, wo Heidschnucken weiden, ein Pedalo durch die Strassen gestossen wird… Dazu hören wir eben erst neu entstandene Texte von Andrea Gerster und Ruth Erat. Ob dabei eine Geschichte entstanden ist, Lyrik oder gar Szenisches, wissen wir nicht.
Von New York nach St. Gallen
Lyrik steht dann am Sonntag, ab 11.00 im Zentrum. Dabei spannt sich der Sprachfaden von New York nach St. Gallen. Am Anfang steht das Werk von Jan Heller Levi, der New Yorkerin, die neu in St. Gallen lebt. Präsent ist sie hier mit «That‘s the Way to Travel» zweisprachig. Ihre Textzusammenstellung mit Bildern von Marlis Pekarek aus verschiedenen Phasen ihres Schaffens bietet ein breites Spektrum und ist durch die Übersetzungen von Florian Vetsch und Clemens Umbricht auf besondere Weise mit der hiesigen Lyrik verbunden. Unter dem Titel «Englisch – Deutsch» lesen und diskutieren Jan Heller Levi, Christoph Keller, Clemens Umbricht und Florian Vetsch. Michèle Erat moderiert. Und zum Abschluss leitet dieses Format über zu kurzen Einblicken in die neueren Arbeiten von Christoph Keller, englisch und deutsch schreibender Schweizer Autor, unter anderem Träger des Alemannischen Literaturpreises, Clemens Umbricht, Lyriker, Orte-Lyrikpreisträger, und Florian Vetsch, Schweizer Autor, Übersetzer und Herausgeber amerikanischer und deutscher Literatur.
Der Nachmittag bringt dann Lyrik, Musik und Performance. Monika Schnyder, Anerkennungspreis der St. Galler Kulturstiftung, präsentiert um 14.00 «Drift» zusammen mit Helena Rüdisühli, Gesang, und Willi Häne, Akkordeon. Andrea Martina Graf tritt mit Brigitta Gehrig, Performance, um 15.30 auf und um 16.00 entwickeln Ruth Erat, Text, und Brigitte Meyer, Cello, ihre Improvisation.
Unsere Gäste aus Bern und Baden Württemberg
Erstmals ist auch die Arboner Stadtbibliothek in die Literaturtage Arbon einbezogen. Am Mittwoch, 23. Juni, 15.30 lässt sie Kinder und ihre Eltern oder Begleitpersonen ein Programm von und mit Lorenz Pauli erleben. Hier finden Erstlesende ebenso Geschichten für die eigene Lektüre wie alle andern, die Lust haben auf Sprachwitz und unerwartete Geschichten.
Am Abend liest Tom Kummer unter dem Zeltdach oder im Atelier an der Rebenstrasse 33 «Von schlechten Eltern». Darin schreibt Tom Kummer, geboren 1961 in Bern, über einen Tom Kummer und dies so, dass sich seine Bilder einbrennen, dieses Roadmovie in Buchform durch Nacht und Trauer und die Abgründe des Paradieses Schweiz auch zu uns selbst führt. Ihm zuzuhören ist ebenso ein authentisches Erlebnis wie die Begegnung mit Tina Stroheker, die uns mit «Hana oder Das böhmische Geschenk», Hana Jüptnerová nahe bringt: eine Deutschlehrerin, Übersetzerin, Dissidentin, die in persönlichem Austausch mit Václav Havel stand – dies als poetisches Lebensalbums eines bewegend einfachen tschechischen Frauendaseins, das von Liebe und Mut erzählt. Tina Stroheker, 1948 in Ulm geboren, lebt als freie Autorin und Herausgeberin in Eislingen, erhielt unter anderem 2017 Andreas-Gryphius-Preis.
Es moderieren: Michèle Erat, Ruth Erat, Andrea Gerster
Der Eintritt ist frei. Eine Kollekte dient zur Deckung der Unkosten.
Die Gäste können auch die untere Wohnung besichtigen, Bücher der Autorinnen und Autoren erwerben, bei Wasser oder Wein, Pizza-Stückli oder Suppe Zeit vor Ort verbringen. In der Stadtbibliothek gibt es Sirup und Snacks. Da die Platzzahl im Haus Max Burkhardt beschränkt ist, dankt die Organisation für Anmeldungen an: ruth.erat@gmx.ch
Programm:
Haus Max Burkhardt, Arbon, Rebenstrasse 33 – unter dem Zeltdach und im Atelier
Samstag, 18. Juni:
Arbon unerwartet 19.00 Eröffnung: Fotografien und Texte
mit Martin Stierli, Andrea Gerster, Ruth Erat
Danach: Apéro mit Saluti-Pizza
Sonntag, 19. Juni: Sprache und Sprachen
11.00 Deutsch – Englisch
That‘s the Way to Travel mit Jan Heller Levi, Christoph Keller, Clemens Umbricht, Florian Vetsch; zweisprachige Moderation
14.00 Text und Lied
Monika Schnyder, Drift
Helena Rüdisühli, Gesang, und Willi Häne, Akkordeon: Trinklieder
15.30
Lesung und Performance
Andrea Graf und Brigitta Gehrig
16.00
Improvisation und neue Texte
Ruth Erat und Brigitte Meyer, Cello
Dazwischen: Suppe, Brot, Wasser, Wein, Früchte…
Mittwoch, 22. Juni: Unsere Gäste aus Bern
15.30 Für Kinder und Eltern: Lorenz Pauli
in der Stadtbibliothek Arbon
mit Snacks und Sirup
19.00 Lesung: Tom Kummer, Von schlechten Eltern
Der Sound eines Roadtrips durch Trauer und die Abgründe des Paradieses Schweiz.
Danach: Saluti-Pizza, Wasser, Wein…
Donnerstag, 23. Juni: Unser Gast aus Baden-Württemberg
19.00 Lesung: Tina Stroheker, Hana oder Das böhmische Geschenk.
67 Albumblätter: eine poetische Hommage an eine eigenwillige Frau.
Danach: Suppe, Saluti-Panini, Wasser, Wein…