von: Rémi Jaccard, Gesa Schneider und Philip Sippel, Strauhof Zürich
23. Januar 2019

Literaturmuseum Zürich: LEITUNG DES STRAUHOFS NEU AUFGESTELLT

Das Literaturmuseum Strauhof in Zürich blickt nicht nur auf lebendige Tage der Neuorientierung zurück, sondern auch auf sehr interessante Projekte in der Zukunft. Unser Redakteur Urs Heinz Aerni vertritt die Meinung, dass solche Museen rund um die Literatur nach wie vor von großer Bedeutung sind und auch mitten in die Innenstädte - wie andere Museen gehören. Soeben erhielten wir vom Strauhof Zürich Informationen, die wir gerne hier veröffentlichen.

© Ediition Azur - Das Bauch zur Ausstellung «Gedicht / Gesicht – Zeitgenössische Lyrik»

Das Team des Strauhofs stellt sich neu auf: Rémi Jaccard, bis anhin Co-Leiter des Strauhofs, übernimmt die Leitung, Philip Sippel, Kurator und für die Veranstaltungen zuständig, wird stellvertretender Leiter.
Gesa Schneider, die sich 2014 erfolgreich für die Übernahme des Literaturmuseums beworben und den Strauhof ab 2015 gemeinsam mit Rémi Jaccard aufgebaut und geleitet hat, tritt aus der Leitung zurück und wechselt in den Vorstand. «Die Aufbauarbeit hat riesigen Spass gemacht, und ich bin sehr stolz auf das, was wir erreicht haben. Jetzt steht der Strauhof auf soliden Beinen, und ich kann guten Gewissens in den Hintergrund treten.» In ihrer Zeit als Co-Leiterin hat sie die Ausstellungen «Mars – Literatur im All» (mit Philipp Theisohn), «Gomringer & Gomringer – Gedichte leben» (mit Rémi Jaccard) und «Teju Cole – Blind Spot» kuratiert. Gesa Schneider konzentriert sich wieder auf ihre Funktion als Leiterin des Literaturhauses Zürich und das dort anstehende Jubiläum. Sie bleibt indes dem Strauhof als Delegierte des Vorstands weiter erhalten.

Neu zum eingespielten Team kommt Kathrin Egolf als kuratorische Assistenz hinzu. «Wir freuen uns darauf, die erfolgreiche Arbeit der letzten Jahre fortzusetzen und weiterhin sowohl den Literaturkanon als auch aktuelle Themen zu berücksichtigen. Das Programm 2019 beinhaltet mit den drei Wild Cards viel Experimentelles; im Sommer legen wir den Fokus auf die zeitgenössische Lyrik – und mit Gottfried Keller im Frühjahr und Thomas Mann im Herbst werden zudem zwei Schwergewichte der deutschsprachigen Literatur in Szene gesetzt.»

Quelle: Rémi Jaccard, Gesa Schneider und Philip Sippel

Strauhof, Augustinergasse 9, CH-8001 Zürich

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

AUSBLICK PROGRAMM 2019

24. – 27. Januar 2019

Wild Card 7 | Philip Matesic: «Perec Polyphony»

Im leeren Strauhof wird während vier Tagen der Roman «Das Leben Gebrauchsanweisung» von Georges Perec vorgelesen. Die Lesung erfolgt in drei separaten Räumen simultan auf Deutsch, Französisch und Englisch.
Donnerstag bis Sonntag jeweils von 12–20 Uhr

 

01. März – 26. Mai 2019

Ausstellung | «Gottfried Keller – Der träumende Realist»

[200 Jahre Alfred Escher und Gottfried Keller / spurenderzukunft.ch]

Die Ausstellung bietet die Gelegenheit, einen der prominentesten Zürcher Autoren überhaupt neu zu entdecken, indem sie Gottfried Kellers (1819–1890) literarisches Schaffen zwischen Romantik und Realismus detailliert nachzeichnet.

Vernissage: 28.2., 18:30 Uhr | Kirche St. Peter

 

31. Mai – 09. Juni 2019

Wild Card 8 | Talaya Schmid: «Caution: Slippery When Wet»

Hörspiel-Aufnahmen, Fachgespräche, Performances und Porny Brunch zu den Themen Pornografie, Literatur, Gesellschaft und Feminismus.

 

28. Juni – 15. September 2019

Ausstellung | «Gedicht / Gesicht – Zeitgenössische Lyrik»

100 Gesichter und 100 Gedichte: eine Momentaufnahme der deutschsprachigen Lyrikszene. Ausgangspunkt des Projekts sind die Aufnahmen des Fotografen Dirk Skiba – hundert Dichterinnen und Dichter haben mit einem Gedicht auf ihre Portraits reagiert.

 

20. – 29. September 2019

Wild Card 9 | Christina Benz: «life is too short»

Die Künstlerin hat SchriftstellerInnen und MusikerInnen eingeladen, mit ihr Geschichten zu entwickeln, die dann als Stop-Motion-Filme gemeinsam umgesetzt werden.

 

23. Oktober – 19. Januar 2020

Ausstellung | «Thomas Mann in Amerika»

[in Kooperation mit dem Deutschen Literaturarchiv Marbach und dem Thomas-Mann-Archiv Zürich]
Als das nationalsozialistische Deutschland Europa ins Chaos stürzt, wird Amerika zu Thomas Manns Heimat. «Thomas Mann in Amerika» zeigt, wie der Schriftsteller für die Demokratie kämpft, sich für Frieden und Humanität einsetzt – und wie er in der Krise zu einer neuen, politischen Poetik findet.