von: Urs Heinz Aerni
3. Februar 2021
© Roswita Schlatter-Ennulat
Berglink: Ein Virus ließ fast alle Konzerte platzen und die Aussichten bleiben diffus. Was unternehmen Sie, um musikalisch fit zu bleiben?
Roswita Schlatter: ich meine deutschen Gedichte ausgegraben und dazu die Musik gemacht habe. Hiervon entsteht nun zum ersten Mal eine CD nur mit deutschsprachigen Liedern.
Berglink: Wird die Krise Ihren Musikstil verändern oder beeinflussen?
Schlatter: Mein Stil ist immer etwas anders, da die sprachliche Kultur jeweils auch eine andere ist. Meine Mutter/Vatersprachen in Berndeutsch, Französisch und Hochdeutsch leben auch von verschiedenen kulturellen musikalischen Hintergründen. Aber definitv wird diese CD eine andere werden im Vergleich zur noch aktuellen CD Scbtazione. Deutsche Songs klingen per se total anders und passen nicht zu den üblichen Schweizer Sprachen.
Berglink: Wie sieht Ihr persönlicher Musik-Konsum in dieser Zeit aus?
Schlatter: Ehrlich gesagt, mag ich nicht auf die digitalisierte Welle aufspringen die im Moment mit digitalen Konzerten stattfindet. Zumal da auch immer nur die Bekannten gefördert und zu sehen sind, also mache ich im trauten Kreise Musik. Oder schreibe selber Texte und beschäftige mich mit Musikern die ich schon lange mal hören wollte, verfolge was sie jetzt in dieser Zeit so tun oder nicht tun. Und ich bestelle Ihre CD’s die ich mir schon lange mal organisieren wollte.
Berglink: Auf was freuen Sie sich besonders, wenn die Krise überwunden sein wird?
Schlatter: Nun es fällt mir noch schwer mich auf etwas zu freuen, gerade im Hinblick auf Kultur- da sich die Kulturlandschaft wohl komplett verändern wird. Es wird Lokale geben, die schlicht nicht mehr weiter machen können, also auch weniger Angebote, oder eine Privatisierung der Kultur … oder eben die Digitalisierung der Konzerte nimmt weiter Ihren Lauf, weil es ja sooo praktisch ist nicht mal mehr aus dem Haus zu gehen. Also eine Zunahme der Verarmung von Kultur mit weniger direkter menschlicher Begegnung. Verzeihen Sie wenn dies grade etwas pessimistisch klingt, aber dies ist auch ein realistisches Szenario. Was werden Nischen Künstler machen, welche nicht das grosse Rauschen der Ticketverkäufe ankurbeln, Kleinkunst Künstler? Die Freude in Bezug auf Kultur ist also noch gedämpft. Ich freue mich auf ganz einfache Dinge. Wieder in unser tolles Dorf Restaurant hoffentlich gehen zu können und unseren Hausberg zu erklimmen um dann im Berg Gasthof ein feines Essen zu geniessen.
Berglink: Für unsere Leserinnen und Leser, die Sie noch nicht kennen: Welches Stück von Ihnen würden Sie als Einstieg empfehlen?
Schlatter: Ich würde drei Lieder empfehlen da ich ja wie erwähnt in verschiedenen Sprachen komponiere: Hani Dir hüt scho gseit (Schweizerdeutsch), Le vent de la vie (Französisch), und stazione (italienisch). Die deutschen Songs sind ja erst am Werden in Bezug auf Aufnahmen.
Berglink: Geben Sie hier die Website an, mit der man am schnellsten zu Ihrer Musik gelangt und auch kaufen kann:
Schlatter: https://mx3.ch/roswitaundband