von: Urs Heinz Aerni
6. Februar 2021

Kurzinterview mit Peter Philippe Weiss

Eine Serie mit Musikerinnen und Musikern.

© Peter Philippe Weiss

Berglink: Ein Virus ließ fast alle Konzerte platzen und die Aussichten bleiben diffus. Was unternehmen Sie, um musikalisch fit zu bleiben?

Ich hatte Glück, weil ich nicht in einer Konzert/Planungs-Phase war, sondern in Ruhe an neuem Material arbeitete und arbeite – und das Profil von meinem Musikprojekt schärfe. Hier ist mir die Isolation sogar entgegengekommen und ich bin es mir gewohnt (ich kann sogar sagen, das ich es liebe) alleine und in Ruhe zu arbeiten.

Berglink: Wird die Krise Ihren Musikstil verändern oder beeinflussen?

Mein musikalisches/klangliches Thema sind Träume und Traumwelten – vom Albtraum bis zum Lichttraum. Und das bedeutet die absolute Freiheit in Gestaltung, Genre, Klang und Musik. – vielleicht kommen jetzt ein bisschen mehr Alb- oder Stressträume vor?….  😉

Berglink: Wie sieht Ihr persönlicher Musik-Konsum in dieser Zeit aus?

Der ist sehr ähnlich wie sonst auch immer. Ich habe zwei Lieblings-Radiostationen (Radio X, Couleur 3) und gehe auf Spotify auf Entdeckungsreisen.

Berglink: Auf was freuen Sie sich besonders, wenn die Krise überwunden sein wird?

Auf Restaurants, Einladungen zum Essen bei mir und bei Freunden und auch auf Leichtigkeit, Freude und Gemeinschaft.

Berglink: Für unsere Leserinnen und Leser, die Sie noch nicht kennen: Welches Stück von Ihnen würden Sie als Einstieg empfehlen?

„Remembering“ – Ein Stück, welches sehr weich und poetisch beginnt, und dann mit überraschenden Wendungen und cineastischen Klangwelten weitergeht!  Am besten mit Kopfhörern hören.

Berglink: Geben Sie hier die Website an, mit der man am schnellsten zu Ihrer Musik gelangt und auch kaufen kann:

www.traeumer.com / https://dertraeumer.bandcamp.com/music

 


Peter Philippe Weiss, 1962 in Basel geboren, ist als Künstler, Designer und Performer tätig. Zudem wirkt er als Autor und Gastdozent an der Universität St. Gallen, der HTW Chur, der HWZ Zürich, der SFG Bern und als Lehrbeauftragter an der Hochschule Offenburg. Seit 2013 ist er Jurymitglied des Red Dot Design Awards.

Mit neun Jahren begann Weiss eine zehnjährige klassische Violinausbildung und lernte autodidaktisch E-Bass, E-Gitarre, akustische Gitarre, Schlagzeug/Perkussion und Piano/Keyboards spielen. Diese Musikinstrumente spielt er in verschiedenen musikalischen Formationen. Nach einer abgeschlossenen Berufslehre als Fernseh- und Radioelektroniker arbeitete er als Tontechniker beim Schweizer Radio SRF sowie beim lokalen Radiosender Radio Basilisk.

1994 gründet er die erste Agentur für akustische Markenführung, die Corporate Sound AG und realisiert Projekte in den Bereichen Soundbranding, Sound-Design, Interaction-Design und Auditive Rauminszenierung.

Seine installativen Projekte und Interventionen begann er  2005 mit der Stadtklanginstallation HEADROOM in Basel. Es folgten weitere installative Projekte in Basel und in Osnabrück, wobei Weiss immer den imaginationsbildenden Aspekt im Zusammenhang mit Raumirritationen interessierte.

Im gleichen Jahr schrieb er die Filmmusik für den Kinofilm „Manipulation“ mit Klaus-Maria Brandauer und Sebastian Koch in den Hauptrollen.

Dazwischen, 2008, realisierte er in Basel mit „mindgames“ eine Storytelling-Soundscape-Show. 2015 folgte deren Fortsetzung als „Träumer“, ein poetischer Musikklang- geschichtenerzähler, der fantastische Game- und Filmwelten als reines Hörerleb- nis auf die Bühne bringt (www.traeumer.com).

2015 publiziert Weiss das Buch „WENN DESIGN DIE MATERIE VERLÄSST – Sound. Das Design der Emotionen, der Imagination und der Lebendigkeit“