von: Urs Heinz Aerni
2. März 2019
© Flyer von Sofie Erhardt
In Hannover geboren, wuchs Frank Wedekind (1864 –1918), Sohn eines deutschen Arztes, auf Schloss Lenzburg auf, machte Matur in Aarau. Als Theaterrevolutionär, mit dem Mix von Ernst und Groteske, hat er Bertolt Brecht und Friedrich Dürrenmatt befeuert, als virtuoser Chansonnier den österreichischen Kabarettisten Georg Kreisler. Mit «Frühlings Erwachen» (1906) brachte er das Herein brechen der Naturgewalt Sexualität über Teenager auf die Bühne. In seiner Tragödie «Lulu» (1913) trat er für erotische Freiheit ein, gegen die Moralfesseln seiner Zeit. Im Grunde ging es ihm um die befreite Men schennatur überhaupt. Der Provokateur litt lange unter Zensur und Verbot. Für ein Spottgedicht auf Kaiser Wilhelm kassierte er sieben Monate Festungshaft. Seine symbolistischexpressionistische Dramatik stand quer zum Naturalismus des so erfolgreichen wie reichen Gerhart Hauptmann. Lange musste Wedekind künstlerisch und materiell unten durch – bis endlich der Erfolg kam für seine wegweisenden Dramen. Zehn «Lulu»Filme wurden bisher gedreht, zuletzt 2009 fürs ZDF. 2006 kam in den USA ein erfolgreiches Musical heraus. Sie alle überragt Alban Bergs Oper «Lulu» (1937, Opernhaus Zürich) – das kongeniale Meisterwerk.
Reservationen: reservation@parterre33.ch Kostenbeitrag: empfohlen 25 bis 35 Franken
Es lesen Heiko Strech und Sofie Erhardt Gesang: Macha Soukenik; Klavier/Keyboard: Martin Kunz
Mehr Informationen finden Sie auf der Website von Heiko Strech hier…