Das schreibt Marco Ribeiro zum Projekt „Faces“:
„Wir alle werden irgendwann erwachsen. Aber nicht in allen Aspekte des Lebens. Auf gewisse Themen reagieren wir Menschen immernoch wie im Kindergarten. Man sucht Gründe, um jemand nicht zu mögen. Wir alle, ohne dass wir es wissen, schauen nur auf Unterschiede. beim Vergleich fürs neue Handy, beim neuen Auto und sogar beim Einschätzen von Menschen. Nur weil jemand anders ist, heisst es nicht, dass er/sie weniger gut oder weniger wichtig ist. In diesem Projekt zeige ich die natürliche Gemeinsamkeit, die wir alle haben. Die Emotion. Wir alle lachen, weinen, schreien und leben. Das ist unsere Gemeinsamkeit.“
Wer ist der Fotograf?
Marco Ribeiro (17) ist ein lernender Polygraf. In seiner Schulzeit war er im Schülerkreis nicht sehr beliebt. Deswegen kam er als Zielscheibe von Mobbing und auch physische Gewalt auf. Es war persönlich, rassistisch und homophob. Seitdem er aus dieser qualvollen, langen und depressiven Zeit entkommen ist, kämpft er mit jedem Muskel gegen diesen Hass. Er filmt, fotografiert und gestaltet fürs Leben gerne. So kam er auf die Idee, solche Tabu-Themen, die viel zu wenig von Schulen ernst genommen werden, anzusprechen. Auf seinem YouTube Kanal ladet er Ab und Zu ein Kurzfilm hoch, gezielt um Mobbingopfer anzusprechen. Er gibt immer wieder die gleiche Message weiter, jedoch in verschiedenen Geschichten gepackt. Dieses Jahr wird es in Form von Fotografie sein.
Zum Projekt „Faces“
Marco kam auf die Idee, Faces zu realisieren, als er mitbekam, was an der Pride Parade Zürich 2019 passierte. Ein homosexuelles Pärchen wurde spitalreif geschlagen, ohne Grund. Er sah es als Pflicht, sich für die verstörten Opfer solcher Angriffe einzusetzen. Er kam zum Entschluss, dass wir alle nur auf die Unterschiede schauen. Er kehrte den Spiess um und suchte nach Gemeinsamkeiten. Die Emotionen. Wir alle lachen, wir alle weinen und wir alle schreien. Er trommelte Schauspieler, Models und weitere Freiwillige in Zürich zusammen und startete somit Faces.
Von jedem Teilnehmer wurden genau vier Bilder ausgesucht; Weinend, lachend, schreiend und neutral schauend. Die vier wichtigsten Emotionen hielt er in einem faszinierenden Konzept zusammen; Er druckte alle 28 Bilder aus, und hing sie bei ihm zu Hause auf. Als seine Mutter und eine Freundin vorbeikamen, erhielt er genau die Reaktion, die er brauchte, um seine Theorie zu beweisen. Pro Emotion spiegelten sie Diese. Auch wenn es nur minimal war, steckten die Emotionen an.
Link: Hier geht es zum Interview mit dem jungen Künstler…
Und hier geht es zum Projekt „Faces“: https://faces.marcoribeiro.ch