von: Vogelwarte Sempach / uha
26. April 2018
© Ein junger Kuckuck wird von einem Teichrohrsänger gefüttert, einem häufigen Wirtsvogel in der Schweiz. Er überragt seine Adoptiveltern dabei um ein Vielfaches! Foto © Oliver Richter
Sempach. – Der Ruf des Kuckucks ist immer seltener Teil des Vogelkonzerts in unserem Land. Der neue Brutvogelatlas 2013–2016 der Schweizerischen Vogelwarte Sempach, der Ende Jahr erscheint, bestätigt den Befund: In tiefen Lagen geht der Bestand des berühmten Vogels seit den 1980er Jahren kontinuierlich zurück.
Als Liebhaber behaarter Raupen leidet der Kuckuck unter dem Verschwinden von Schmetterlingen und anderen Insekten, das auf den Einsatz von Insektiziden und die Verarmung der Landschaft zurückzuführen ist. Eine kürzlich erschienene Studie aus Deutschland fand einen Rückgang der Insektenbiomasse um 75 % in 27 Jahren; und das in Naturschutzgebieten! So alarmierend diese Resultate auch sind: Für die Schweiz muss sogar noch schlimmeres befürchtet werden, da hier die Landwirtschaft besonders intensiv ist.
Der Kuckuck ist nicht nur ein Spezialist der «ausgelagerten» Fortpflanzung, er ist auch ein sehr guter Bioindikator. Wo der Kuckuck vorkommt, sind die Vögel in der Regel zahlreicher, als dort, wo der Kuckuck nicht vorkommt. Peter Knaus, Verantwortlicher für den Brutvogelatlas 2013–2016 an der Schweizerischen Vogelwarte, weiss: «Von der erfolgreichen Rettung des Kuckucks würden auch viele weitere Arten und die Natur insgesamt profitieren».
Zum Kuckuck
25 Seiten
CHF 5.00
Livio Rey
Schweizerische Vogelwarte
6204 Sempach (Schweiz)
Tel. 041 462 97 14
livio.rey@vogelwarte.ch