von: Urs Heinz Aerni
16. Dezember 2014
© Pressefoto Simone Peter
„In Lima wurde ein fauler Kompromiss erzielt, der wirksame Schritte für ein ambitioniertes Klimaschutzabkommen vermissen lässt. Was nach langem Ringen als Ergebnis vorgelegt wurde, ist das Eingeständnis des Scheiterns bei Zielen und Mitteln für einen wirksamen globalen Klimaschutz und einer Drosselung der Erderwärmung. Der Egoismus der politisch Verantwortlichen, weiterhin unbegrenzt fossile Energieträger nutzen zu wollen, steht der Verpflichtung entgegen, klimafreundliche Energiequellen zu nutzen und die Erde für nachfolgende Generationen zu erhalten. Wirtschaftsinteressen werden weiterhin gegen Umweltinteressen ausgespielt.
Diese kurzfristige Sichtweise verhindert die Einhaltung zeitnaher CO2-Minderungsziele und die Vorbereitung eines langfristigen Abkommens in Solidarität mit unseren Kindern und Enkeln. Ernüchternder könnte ein Klimagipfel kaum sein! Wie bis zur Klimakonferenz in Paris eine Kehrtwende gelingen kann, bleibt völlig offen.
Für Deutschland bedeutet dies, sich endlich auf wieder auf seine Vorreiterrolle zu besinnen und den Kohleausstieg einzuleiten, ein Klimaschutzgesetz zu beschließen und klimaschädliche Subventionen abzubauen. Nur so kann Deutschland auch international glaubwürdig für mehr Klimaschutz werben.“ Simone Peter
Kommentar: Die Anregungen von Simone Peter in Ehren, doch parallel und flankierend müssten die Grünen mit Konzepten aufwarten, die wirtschaftliche Kreise inspirieren könnten. Zum Beispiel mit einer Diskussion wie das herkömmliche Wachstumsverständnis neu und anderes gewinnbringend definiert werden könnte. Statt expansiv gegen außen und oben zu wachsen gäbe es vielleicht ein Wachstum in der Qualität, in der Verdichtung oder gar durch die Drosselung, als Raum zur Besinnung. Alternative und ökologisch interessante Energien brauchen Anreize und diese erhalten sie nicht, wenn sie gleich in der selben Dimension eingesetzt werden müssen, wie herkömmliche. Zudem gehören ebenso diese Fragen ins Gespräch: Könnte der Energiesektor wieder vermehrt regionalisiert werden? Wären kleinere Anlagen, Raffinerien, Kraftwerke für überschaubarere und kleinere Regionen nicht wieder sinnvoller als Landes- und Bundesweite Versorgung durch Großkonzerne. Nicht wenige Varianten zur Entspannung der Energiebeschaffung und des Verbrauchs könnten wohl angedacht werden, mit dem Ziel, auf vielfältige Weise einen Beitrag für das Klima und die Umwelt zu leisten. Wie heißt es so schön: „Viel Kleinvieh macht auch Mist“ oder so ähnlich. Urs Heinz Aerni