von: Evi Kusstatscher, Zürich
24. Februar 2021

Im Lockdown Möglichkeiten zum Erblühen entdecken

Ein Gastbeitrag von Evi Kusstatscher

© Evi Kusstatscher - Pressebild

Seit einem Jahr begleitet das Wort „Lockdown“ unseren Alltag. Es hat uns herausgerissen aus der bisherigen Normalität und neue Definitionen vom gewohnten Sein gebracht. Kontakte wurden radikal beschränkt, Arbeits- und Alltagsnormalitäten gänzlich umgeworfen, Homeoffice zum Standard und das Leben wechselte von off- zu online. Planungen wurden über den Haufen geworfen und neue Unsicherheiten eröffnet.  Nichts war mehr gleich. Der Staat ist durch den „Lockdown“ klar ersichtlich ins Leben zurückgekehrt und hat einschränkende Regeln festgelegt. Die „auferlegte Ruhe“ ist für viele schwer aushaltbar.

In dieser ersten verpflichteten „Ruhe“ vor einem Jahr haben viele angefangen die eigenen Vier-Wände erstmals kennenzulernen, neue Hobbys zu suchen und auch das Wegfallen von Verpflichtungen anzunehmen. Viele berichteten mir, dass sie zu kochen begonnen haben, die Vögel auf dem Balkon zu beobachten, Kontakte zu Nachbarn zu knüpfen und auch das eigene Leben zu hinterfragen. Doch neben solchen auch positiven Entwicklungen wurde bereits damals sichtbar, wie wichtig soziale Beziehungen für uns sind und wie sehr sie fehlen, wenn sie nur mehr eingeschränkt möglich sind. Wer sich bereits vorher einsam fühlte, wurde in diesem Gefühl verstärkt.  Wer vorher nicht gut Zeit alleine mit sich verbringen konnte, wurde hier mit den inneren Konflikten und Themen direkt konfrontiert. Auch die Ängste, wie Existenz- bis Verlustangst waren stets Begleiter.

Nun, ein Jahr später sind die Themen dieselben und der Zustand des Lockdowns für manche noch schwieriger auszuhalten. Deshalb gebe ich in diesem Artikel ein paar Anregungen, wie diese herausfordernde Zeit mit Möglichkeiten des Wachstums gestaltet werden kann.

In turbulenten Zeiten der Unsicherheit sehe ich es als wesentlich an, sich auf die eigene innere Kraft zu besinnen und die innere Harmonie zu stärken. Dabei ist es wichtig, dass wir die Selbstverantwortung für unser Leben übernehmen und uns nicht als Opfer der Rahmenbedingungen sehen. Vielmehr dürfen wir hier unsere Wirkungs- und Gestaltungskraft entdecken und uns Fragen stellen, wie z.B.: Was ist meine Vision für dieses Leben? Was möchte ich aus dem Herzen heraus? Wie stelle ich mir die Zukunft für diese Welt vor? All diese Fragen bringen uns in die aktive Rolle und wir können hierbei erkennen, dass wir selbst Gestalter unseres Lebens sind. Ich lade dich ein, dir diese Fragen zu stellen und dir alle Antworten zu notieren. Suche dir dann gerne Bücher, Weiterbildungen oder auch Unterstützung, wie du deine Herzensvision umsetzen kannst.

Im „Chaos“ ist das Öffnen von Strukturen und Tagesplanungen wichtig. Sich selbst mit diesen einen klaren Ablauf und auch Sinn geben, Aufgaben und Verantwortlichkeiten finden. Baue dir in deinem Alltag Zeiten ein, die dich wirklich nähren, wo du Kraft tanken kannst. Sei es mit musizieren, meditieren, tanzen, spazieren gehen usw. Das führt mich zum nächsten Punkt: Die Zeit in der Natur!

Geh bewusst in die Natur, erde dich dort und schöpfe neue Kraft. Beobachte die Natur um dich, geniesse die Zeit an der frischen Luft, tanke Sonne und lebe den Moment, denn im Moment kannst du die Fülle spüren. Negative Gedanken bringen uns nur weiter hinein in den Strudel und durch die Zeit in der Natur, können wir diese leichter lösen. Du darfst dich mit nährenden Dingen beschäftigen und in die Dankbarkeit eintauchen, du darfst negative Gedanken loslassen und die positive Energie nähren. Das alles ist für mich ein wichtiger Bestandteil der Psychohygiene.

Wenn du gerade mit der Situation und vielen Fragen überfordert bist, suche dir Hilfe und erlaube es dir begleitet zu sein.

Wir sind soziale Wesen und die Verbindung zu anderen Menschen dient uns. Wenn es auch gerade nicht möglich ist, viele Menschen zu treffen, so ist es für mich bedeutend, trotzdem die Beziehungen aufrechtzuerhalten und uns Formen überlegen, wie wir gut miteinander kommunizieren und uns gegenseitig unterstützen können. Hier sehe ich auch, dass wir sensibilisiert sein dürfen für die psychischen und seelischen Nachwirkungen des Lookdowns und Unterstützungssysteme eröffnen, wo wir uns gegenseitig auffangen können.

Viele Menschen hoffen, dass die alte Normalität zurückkommt. Meiner Ansicht nach wird es nie mehr gleich sein, wie es einmal war. Dafür haben wir zu viel erfahren und sind aus den Schuhen der alten Normalität herausgewachsen. Die derzeitige Situation ist in einer Form auch wieder zur Normalität geworden. Das bedeutet jedoch nicht, dass sich nicht andere positive Zeiten eröffnen werden. Hier finde ich es gut, zu erkennen, was wir aus diesen Erfahrungen lernen und in unser Leben integrieren.

Welche Perlen kannst du hier mitnehmen? Was hast du gelernt? Und seien es „banale Dinge“ wie einen Apfelkuchen backen. Schreib dir gerne diese Punkte auf und erkenne, dass Erblühen zu jeder Zeit möglich ist, denn das Leben ist nie gegen uns, sondern immer dazu da, dass wir uns weiterentwickeln dürfen.

Evi Kusstatscher

 


 

Evi Kusstatscher wohnhaft in Zürich, begleitet Menschen als Inspiratorin, Seelencoach & Mentorin für Female Empowerment in ihren Online-Angebot. Neben Einzelcoachings veranstaltet sie Workshops und Frauenkreise. Sie öffnet auch jeden Dienstag den tiME_SPACE, um gemeinsam kraftvoll in den Tag zu starten. Link: https://evikusstatscher.com/