von: Heiko Schwarzburger
2. Februar 2013

Griechischer Bergtee wirkt gegen Demenz

Hellenisches Eisenkraut beflügelt den Geist, verbessert den Schlaf und hilft gegen Erkältung. Das wussten Insider längst. Forscher an der Universität Rostock haben herausgefunden, dass die hellenische Wunderpflanze auch gegen Demenz und Alzheimer wirksam ist.

Versandfertig verpackt: Bergtee aus der Herbathek im Prenzlauer Berg. © Fred Winter

In den Medien fallen die Griechen durch ihre Schulden auf, und durch ihre rebellische Haltung gegenüber der politischen Kaste. Für Freunde der Musen sind sie aus zahlreichen weiteren Gründen sympathisch, etwa wegen Platon oder Mikis Theodorakis. Das aus Griechenland stammende Eisenkraut (Sideritis scardia) gilt als anregendes Getränk, im Handel ist es als Bergtee bekannt.

Im Land am Rand der Europäischen Union, wo die abendländische Weisheit und Philosophie ihren Ursprung nahmen, gilt das Eisenkraut schon seit jeher als Heilmittel. „Man findet es in den Bergen und auf einer Insel, und es ist dort seit langen Jahren bekannt als Kraut gegen Demenzerkrankungen und gegen Altersschwierigkeiten mit dem Merken zum Beispiel“, sagt Jens Pahnke, Professor für Neurologie an der Universität Rostock. Er trägt den Spitznamen „Alzheimer-Jäger“, weil er und sein Team seit Jahren nach neuen Wirkstoffen gegen Alzheimer fahnden.

Eine Fangemeinde für das Kraut

Im Labor fanden die Wissenschaftler heraus, dass unter vielen getesteten Naturstoffen das griechische Eisenkraut die beste Hilfe gegen Demenzerkrankungen verspricht. Der 38-Jährige Forscher (wie der Autor dieses Beitrages) gehört zur Fangemeinde des Krauts, das aus dem Alltag aufgrund seiner belebenden Wirkung kaum wegzudenken ist. „Der Bergtee beflügelt den Geist. Er macht auch, dass man besser schlafen kann“, urteilt der Neurologe. „An den Mäusen sehen wir, dass er im Gehirn entzündungshemmend wirkt. Es gibt verschiedenste Wirkungen, und alle zusammen ergeben die Verbesserung der mentalen Kapazität.“

Bei Alzheimer sammeln sich bestimmte Eiweiße im Gehirn an und lagern sich an den Nervenzellen ab, die dadurch zerstört werden. An Mäusen mit solchen Symptomen wurde nach fünfzigtägiger Behandlung mit Griechischem Bergtee festgestellt, dass die Ablagerungen nahezu verschwunden waren. Die mentale Leistungsfähigkeit der Mäuse beispielsweise zur Orientierung kehrte zurück. Der Prozess der Erkrankungen wurde weitgehend revidiert. Ob die Wirkung bei den Labormäusen auch bei menschlichen Alzheimerpatienten erzielt werden kann, ist noch nicht bestätigt. Erste Testreihen mit Teekonzentraten laufen. Ihr Ziel ist es, Medikamente gegen die Alterskrankheit zu entwickeln und die Wirkstoffe aufzuklären.

Vorkommen im Prenzlauer Berg

Leider kommt der Bergtee im Prenzlauer Berg nicht als einheimische Pflanze vor, was der Name vermuten ließe. Immerhin führt die Herbathek in der Kollwitzstraße das Griechische Eisenkraut in ihrem Sortiment, aus garantiert ökologischem Anbau. Gerade ist die neue Lieferung eingetroffen, aus der Ernte im Sommer 2012.

Inhaber Jens Jakob ist ausgebildeter Biologe, er arbeitet auch als Dozent für Heilkräuter und gesunde Ernährung. Immer steht bei ihm eine Kanne frischen Bergtees zur Verkostung bereit. Frisch muss er sein, denn nicht nur der Anbau der Kräuter verdient Beachtung, auch ihre Lagerung. „Wir sind der einzige Händler in Deutschland, der das Erntejahr auf die Verpackung schreibt“, meint Jens Jakob. Denn liegen die Kräuter länger als zwei Jahre, sammeln sich biochemische Abbauprodukte an, die unter Umständen giftig wirken. Zwar sind längere Lagerfristen erlaubt. Aber viele Händler wissen oft nicht, dass sich die getrockneten Heilpflanzen über die Zeit in ihrer chemischen Zusammensetzung verändern. „Harte Wurzeln oder harte Blätter kann man auch drei Jahre lang lagern“, gibt Jakob einen Rat. „Aber weiche Blüten und andere Bestandteile der Pflanzen leiden durch den Sauerstoff und die Lagerung. Sie sollte man nach zwei Jahren nicht mehr handeln und verwenden.“

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Video über Bergtee