von: Urs Heinz Aerni
23. Oktober 2020

Gesund lesen – Kurztipps

Eine schriftliche Minibuchmesse

Wenn Buchmessen coronabedingt gestrichen werden, dann bleibt das eigene Lesen. Das Bild stammt von der Buchmesse Leipzig in den guten alten Zeiten ohne Corona. © Wenn Buchmessen coronabedingt gestrichen werden, dann bleibt das eigene Lesen. Das Bild stammt von der Buchmesse Leipzig in den guten alten Zeiten ohne Corona.

Während ich diese Zeilen tippe, stehen coronabedingt Buchanlässe vor großen Herausforderungen, von «Zürich liest» über das Buchfestival Olten und BuchBasel bis zu den Literaturtagen Zofingen. Die Buch- und Druckkunstmesse in Frauenfeld wurde abgesagt wie viele andere Buch-Events auch. Als Kompensation seien Bücher hier in Stichworten empfohlen, die eine öffentliche Bühne verdienten. Ich lege gleich los mit Martin Liechti: «Was man verscherzt, beschäftigt uns oft mehr, als was uns glückt». In seinem Buch «Leicht daneben» (Bucher) gibt er viele schöne kurze Erhellungen. Im Roman «Die Schule am Meer» (Kindler) erzählt uns Sandra Lüpkes berührend von einer Gemeinschaft zwischen den Weltkriegen auf einer Nordseeinsel, mit Spuren bis ins Tessin. Im Historischen Roman «Rosenegg – Der weiße Berg» (Münster) entführt uns P.B.W. Klemann hautnah in den Dreißigjährigen Krieg und zum Schicksal eines Pfarrersohns. Im Buch «Arbeit ruiniert die Welt» (Nomen) hinterfragt Günter Moewes unser Wirtschaftssystem dergestalt, dass sogar Ökonomie-Muffels das Buch nicht mehr aus den Händen legen. Hinter der Tapas-Bar findet der Psychologe Dr. Wagner eine tote Köchin und es gelingt der Marie Anders mit «Mord im Dos Santos» (Federfrei) uns in eine rasante Geschichte in Salzburg zu verwickeln. Im Buch «1001 Buch – Die Literaturen des Orients» (Edition Converso) zeigt uns Stefan Weidner, wie reich die Weltliteratur aus dem Orient ist. Dass der Umgang mit dem Geld neu erfunden werden muss und es Hoffnung gibt für eine andere Wirtschaft der Solidarität dokumentiert Matthias Wiesmann in «Mit Vorsorgekapital anders umgehen» (Futurum). Kuno Roth verweist uns poetisch, kraftvoll nicht ganz ohne Schalk aber pointiert und offen auf die wunden Punkte unserere Gesellschaft in Sachen Verantwortung gegenüber dem Klima mit „Kl!ma Vista“ (Pro Lyrica). Beat Gerber wählte die Schweizer Bundeshauptstadt Bern als Kulisse für einen Wirtschaftsthriller, der u. a. das Überwachungssystem von China ins Visier nimmt, im Roman „Raclette chinoise“ (Gmeiner). Bevor ich vollends in den Empfehlungsrausch gerate, liefere ich Ihnen gerne weitere Büchertipps, falls das hier nicht genügen sollte. Mailen Sie an: E-Mail an ursaerni@web.de

Bleiben Sie gesund und lassen Sie sich durch gute Bücher in neue Welten verführen.

Ihr

Urs Heinz Aerni, von dem das Buch zusammen mit Tom Krausz und Elke Heidenreich erschienen ist: „AVES/VÖGEL – Charakterköpfe“ (Dolling und Galitz) und „Lugano – Konstanz“ (Baes) erschienen sind