von: Doris Wirth
10. Januar 2017

Gastbeitrag: „Das mag ich: diesen Biss“

Doris Wirth las das Buch "Bivio - Leipzig" von Urs Heinz Aerni und schreibt ihm ihre Meinung.

© © KOPF & KRAGEN Fotografie - Doris Wirth

Deine Überlegungen, Analysen, Gedankensplitter, Anregungen, Interviews, Schilderungen und Stimmungsbilder, Deine Argumentationen und Gedankenspiele haben mir manchen Morgen, Nachmittag oder Abend erleuchtet und mich beglückt in den Alltag entlassen und zu eigenen Gedanken angeregt!

Besonders geblieben sind mir zum Beispiel das Kurzportrait über den Minibarmann, die Reflexionen über die Hochsprache, die Interviews zu den Traumbuchhandlungen (wobei ich mich immer noch frage, wie meine denn aussehen müsste…). Was habe ich gelacht über die „Gründungen“ und mich gefreut über den verspielten Stil im Interview mit der Nacht. Überhaupt finde ich das bemerkenswert an dem Buch: wie verschieden Journalismus sein kann, wieviel Platz für Experimente es also doch noch gibt in ihm und wie Du auch Persönliches, Meinungen einbringst.

Und ja, ich habe auch Lust bekommen, den Friedhof Sihlfeld zu besuchen, das Freiamt oder ganz einfach: Zug zu fahren.

Und herrlich: die Gärtner oder Gartenbauangestellten, die sich in ihrem Beruf nicht mehr auskennen. Oder der Weiterbildungskurs der Migros Klubschule als kompetenter Postkunde! Das mag ich: diesen Biss, die Kritik, die aber doch immer augenzwinkernd daherkommt, jedenfalls nicht schulmeisterlich oder völlig mutlos.

Auch Deinen Gedanken und Ausführungen zu Gewalt und Information sowie zur Religion bin ich gerne gefolgt und das Interview mit Hettche und Böhmer war ebenfalls sehr interessant. Mein Lieblingssatz aus dem letzten Text: „Die Apothekerin töpfert in der Toskana Unbrauchbares.“

Vielen Dank für diese erhellenden und freudigen Leseerlebnisse!

Doris Wirth, Berlin

Das Buch: „Bivio – Leipzig“, Urs Heinz Aerni, Knapp Verlag

Doris Wirth lebt als Autorin in Berlin, besuchen Sie hier ihre Website