von: Urs Heinz Aerni
17. Mai 2015

Filmer Klaus Wildenhahn wird 85

Dies teilt uns der Verbrecher Verlag in Berlin mit.

© Verbrecher Verlag

Am 19. Juni 2015 feiert der Dokumentarfilmer und Filmproduzent Klaus Wildenhahn seinen 85. Geburtstag!

Er hat wie kaum ein anderer Technik und Ästhetik des bundesrepublikanischen Dokumentarfilms geprägt und das „direct cinema“ für das deutsche Fernsehen fruchtbar gemacht. Über Jahre hat er für den NDR gearbeitet, Souverän seiner Filme sollten dabei immer die Menschen sein.
Neben dem Filmen hat Klaus Wildenhahn stets geschrieben: Texte und Gedichte, die im März 2015 unter dem Titel „Abendbier in flacher Gegend“ im Verbrecher Verlag erschienen sind.
Zum Geburtstag von Klaus Wildenhahn zeigt die Deutsche Kinemathek am 22. Juni 2015 einen seiner Filme im Kino Arsenal, in Anwesenheit des Regisseurs und mit einer Einführung von Hans Helmut Prinzler.

22.06.2015, 19.00 Uhr: „Im Norden das Meer Im Westen der Fluß Im Süden das Moor Im Osten Vorurteile“ (BRD 1976)
Klaus Wildenhahn zum 85. Geburtstag – Filmvorführung in Anwesenheit des Regisseurs, Einführung: Hans Helmut Prinzler 

Klaus Wildenhahn hat wie kaum ein anderer Technik und Ästhetik des bundesrepublikanischen Dokumentarfilms geprägt. Insbesondere hat er das „direct cinema“ für das deutsche Fernsehen fruchtbar gemacht. Neben dem Filmemachen hat Klaus Wildenhahn auch geschrieben: Texte und Gedichte, die kürzlich unter dem Titel Abendbier in flacher Gegend (Verbrecher Verlag) erschienen sind.
Diesem poetischen Ansatz des Dokumentarfilmers, der für seine Musik- und Arbeiterfilme bekannt ist, widmet sich dieser Abend mit dem Film IM NORDEN DAS MEER, IM WESTEN DER FLUSS, IM SÜDEN DAS MOOR, IM OSTEN VORURTEILE. Entstanden im Rahmen des VW-Zyklus’ EMDEN GEHT NACH USA, porträtiert Klaus Wildenhahn hier Landschaft und Bewohner der norddeutschen Provinz und kombiniert beobachtende Kamera mit literarischem Kommentar.

Eine Veranstaltung im Rahmen der Filmreihe Filmspotting – Erkundungen im Filmarchiv der Deutschen Kinemathek
Ort: Kino Arsenal, Potsdamer Straße 2, 10785 Berlin


Klaus Wildenhahn: Abendbier in flacher Gegend
Filmtheorie Nr. 4, Filit 14
, ediert und eingeleitet von Eva Orbanz
Broschur, 112 Seiten, mit Abbildungen, 12 Euro, ISBN 978-3-95732-076-6
Erschienen im März 2015 im Verbrecher Verlag 

Klaus Wildenhahn ist Dokumentarfilmer und Filmproduzent. Über Jahre hat er für den NDR gearbeitet, Filme gedreht über den »sogenannten Alltag«, wie er einmal geschrieben hat, den »Zustand nach der Sensation, das Befinden der sogenannten kleinen Leute, nachdem der Flügelschlag der Geschichte vorbeigerauscht ist«. Immer wieder hat er sich auch programmatisch zu seinem Metier geäußert. Souverän seiner Filme sollten die Menschen sein. Der Filmmacher tritt in einen Dialog mit ihnen, die Gefilmten nehmen den Filmenden mit, sie schaffen die Szene.

Neben dem Filmen hat Wildenhahn geschrieben. Mit 17 Jahren, sagt er, habe er damit begonnen, zunächst, »um der Enge« im Nachkriegsdeutschland zu entkommen, später getrieben von dem Wunsch, »das Früher wachzuhalten und aufzusuchen«. Entstanden sind Gedichte, Streitschriften, Analysen und Berichte aus der eigenen Arbeitswelt. Notiert unterwegs, in Cafés und Kneipen, auf Reisen, an Drehorten. In die lyrischen Texte fließen Zeit, Ort und gegenwärtige Stimmungen ein – man hört die Musik, man fühlt den Regen, man spürt die Kälte. Und sieht die Menschen und den, der sie betrachtet.
»Abendbier in flacher Gegend« versammelt neue und alte Texte von Klaus Wildenhahn, der 2015 seinen 85. Geburtstag feiert.

Das Buch erscheint im Rahmen der Filmliteratur-Reihe »Filit«. Sie wird von Rolf Aurich und Wolfgang Jacobsen herausgegeben und entsteht in Zusammenarbeit der Deutschen Kinemathek mit dem Verbrecher Verlag.

Klaus Wildenhahn, geboren am 19. Juni 1930 in Bonn, ist Dokumentarfilmer und Filmproduzent. Er gilt als einer der einflussreichsten deutschen Dokumentarfilmer und wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Adolf-Grimme-Preis in Gold 1976 für „Emden geht nach USA“ und mit dem Preis für sein Gesamtwerk beim Mille Occhi Filmfest 2011 in Triest. Seit 1993 ist er Mitglied der Akademie der Künste Berlin.

Eva Orbanz, geboren 1942 in Berlin, leitete über viele Jahre das Filmarchiv der Deutschen Kinemathek. Von 2003 bis 2009 war sie Präsidentin der Fédération Internationale des Archives du Film (FIAF). Sie hat als Herausgeberin und Autorin an verschiedenen Publikationen der Kinemathek mitgearbeitet.

Quelle: Verbrecher Verlag Berlin