von: Heiko Schwarzburger
23. November 2019
Ehemaliger Flugplatz der Roten Armee bei Templin in Brandenburg. Heute befindet sich dort einer der größten Solargeneratoren in Deutschland. © Heiko Schwarzburger
Vor drei Jahrzehnten endete der Kalte Krieg – in Europa und weltweit. Bis dahin hatten sich an der innerdeutschen Grenze waffenstarrende Armeen gegenüber gestanden. Mehrfach war die Welt an den Rand eines Atomkriegs getaumelt.
Seit 1990 sind die früheren Schießplätze und Startbahnen verwaist, wuchern Heide und Wälder. Wo früher Panzer rollten und Kampfjets in den Himmel stiegen, blinken heute stille Solargeneratoren in der Sonne. Photovoltaik bietet die Chance, die verwahrlosten Liegenschaften des Kalten Krieges auf neue, friedliche Weise zu nutzen. Ein alter Traum der Menschheit erhält neue Hoffnung: Schwerter zu Pflugscharen.
Das Ende des Kalten Krieges mit seiner Hinterlassenschaft gab der Solarwirtschaft in Deutschland einen ersten Schub. Im Osten der Republik entstanden neue Fabriken für Solarzellen und Solarpaneele, gleichsam aus der Konkursmasse der abgerissenen DDR-Industrie.
Dieser erste Aufschwung wurde jäh gestoppt. Auf den Druck der Energiekonzerne wurde die Förderung für Solarstrom drastisch und übereilt gekürzt, so dass zahlreiche Fabriken auf der Strecke blieben. Der neue Aufbruch im Osten – und im Westen – Deutschlands geriet ins Stocken.
Doch die Hoffnung der Politiker und Konzernbosse erfüllte sich nicht: In der Krise gewannen die überlebenden Unternehmen neue Kraft. Zudem kam die solare Energiewende global ins Rollen, mit stetig wachsender Dynamik.
Der Roman „Zen Solar“ ist das Buch zur Energiewende. Er schildert die schwierige Aufbauphase der Photovoltaik und der ersten Solarparks im Osten Deutschlands. Deutlich werden die Widerstände und der Kampf vieler Akteure gegen Politiker und Konzerne, die den Klimawandel verharmlosen.
Im Mittelpunkt steht die schwierige Liebe zwischen Judith und Fred. Sie zeigt, wie sich Menschen unter dem Druck der Ereignisse entscheiden. Die Energiewende hat Sinn und sie bietet Sinn, auch und vor allem im individuellen Leben der Protagonisten. Zweifel, Wut, Aufbegehren, Hoffnung und Enttäuschung liegen nahe beieinander. Doch die solare Energiewende ist nicht aufzuhalten. Weil immer mehr Menschen begreifen, was auf dem Spiel steht.
„Zen Solar“ ist bereits der zweite Roman von H.S. Eglund. 2009 hatte er „Die Glöckner von Utopia“ vorgelegt, den Roman zur Wende des Jahres 1989. In seinem neuen Werk schreibt er die Geschichte des aufrechten Ganges fort. (HS)
Lesen Sie einen Auszug:
Zur Website mit Leseproben (PDF), klicken Sie hier.
Hören Sie rein:
Hörprobe gesprochen von Christiane Marx (mp3, 10 MB)
Hörprobe gesprochen von Felix Würgler (mp3, 10 MB)
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