von: Stefan Gerster, Solothurn (Schweiz)
29. Juni 2021
© Foto von Urs Heinz Aerni 2020
Mir fällt immer wieder auf, dass bei Abstimmungen in der Schweiz das Argument «drohender Wohlstandsverlust» die Wähler*innen stark mobilisiert. Die Einwohner*innen des reichsten Landes der Erde überlegen sich zum Beispiel, ob sie sich einen Ausstieg aus klimaschädlichem Verhalten leisten können. Oder auch, ob Lebensmittel, die umweltschonend produziert werden, allenfalls das Portemonnaie zu sehr belasten.
Dieses (sorry!) egoistische Verhalten führt dazu, dass wichtige geopolitische Themen verharmlost und verdrängt werden. Themen notabene, deren Tragweiten für ein würdiges Weiterleben der Menschheit das Ausmass der COVID-Pandemie bei weitem übersteigen.
Für die Aufrechterhaltung der Bewohnbarkeit der Erde braucht es tiefgreifende und solidarisch umgesetzte Massnahmen. Das durch die Schweizer Bevölkerung abgelehnte CO2-Gesetz und eine massive Reduktion bei der Anwendung umweltschädlicher Hilfsstoffe (nicht nur in der Landwirtschaft) wären ein erster Schritt zur langfristigen Erhaltung unserer Lebensgrundlage, diesem wunderbaren Planeten Erde, gewesen. Zeigen wir uns doch endlich solidarisch mit der Jugendgeneration, auch wenn es ein wenig ans Portemonnaie geht.
Mit Parteiparolen lassen sich definitiv keine Umweltprobleme lösen. Und: das Aufschiebeverhalten wird schlussendlich die (über)lebenserhaltenden Massnahmen deutlich verteuern, wenn nicht verunmöglichen. Bleiben wir im hier und jetzt vorbereitet und handlungsfähig!
Stefan Gerster