von: Urs Heinz Aerni
15. März 2019
© Bänz Friedli live Pressefoto
Urs Heinz Aerni: Die Kraft der Sprache ermöglicht …
Bänz Friedli: … mir, die Welt zu beschreiben, die Geschichten anderer Menschen zu erfahren und diese weiterzugeben.
Aerni: Mein Lieblingsschreibort ist:
Friedli: Der Intercity der Schweizerischen Bundesbahnen.
Aerni: Der Lesende darf meine Bücher …
Friedli:
… kreuz und quer lesen, also nicht chronologisch und nicht der Reihe nach.
… in die Ferien mitnehmen.
… mögen.
… als Denkanstoss nehmen.
… am stillen Örtchen lagern und auf dem Klo immer wieder darin blättern.
… weiterschenken, wenn er sie nicht mag.
… behalten.
… immer Geschichte um Geschichte vor dem Einschlafen lesen, etappenweise.
… auf einer Zugreise lesen.
Aerni: Eine Welt ohne Bücher würde …
Friedli: Armselig wäre eine Welt ohne Geschichten, ohne das Erzählen und das Zuhören. Das Buch ist ein Medium dafür und für mich noch immer das schönste und buchstäblich handlichste, um darin zu lesen. Aber es kann auch Hass und Häme transportieren, Unfrieden säen. Es ist nicht einfach gut und heilig, weil es ein Buch ist. Der Inhalt zählt. Ich möchte mir eine Welt ohne Bücher dennoch nicht vorstellen. Weil Bücher die Zeit aufhalten können und zeitlos sind.
Aerni: Die Fähigkeit des Lesens ermöglicht …
Friedli: Zu lernen, die Welt zu begreifen und uns selber kennenzulernen. Und Fragen zu stellen zu allem, was wir an dieser Welt nicht begreifen können.
Aerni: Die Arbeit mit Sprache und Geschichten bedeutet für mich …
Friedli: Alles.