von: Röbi Koller
7. Juni 2018
© Dirigent Andreas Reise - pd Zürcher Bach Chor
Wer Henry Purcells «Hear my prayer, o Lord» mit Rachmaninoffs «Bogoroditse Devo» kombiniert und nach Johann Sebastian Bachs Motette «Fürchte dich nicht» Eric Whitacres «Sleep» erklingen lässt, geht zweifellos ein Wagnis ein. Andreas Reize, der Dirigent des Zürcher Bach Chors, liebt Herausforderungen und freut sich, wenn er sowohl das Publikum wie auch seine Sängerinnen und Sänger überraschen kann: «Alte und neue Kompositionen, gerade wenn sie Jahrhunderte auseinanderliegen, ergänzen sich auf zauberhafte Weise», begründet der Solothurner seine Programmgestaltung. «Zudem liebe ich Experimente mit wechselnden Aufstellungen.» So singt der Chor mal frontal, mal aufgeteilt in mehrere Blöcke, mal rund um das Publikum herum. «In jeder neuen Position höre ich andere Details eines Werks», erklärt ein langjähriger Tenorsänger.
Das Probenpublikum war vom «Alleluja» des Amerikaners Jake Runestad regelrecht begeistert, das Ensemble bekam dafür sogar Szenenapplaus. Der zweite Favorit unter den aufgeführten Werken war Paul Mealors «Locus iste». Einige Zuschauer gaben zu Protokoll, die Musik dieses jungen Engländers hätte ihnen Gänsehaut bereitet.
Am Freitag reist der Zürcher Bach Chor nach Erfurt, wo die rund 60 Sängerinnen und Sänger am selben Abend in der Augustinerkirche auftreten werden. Am Samstag wird das Konzert im Dom zu Meissen wiederholt. Der Abschluss der kleinen Deutschlandtournee bildet die Gestaltung eines Gottesdienstes in der Frauenkirche Dresden.
Die Auftritte des Zürcher Bach Chors im Rahmen der Deutschlandtournee 2018:
Freitag, 8. Juni 2018, 19.30 Uhr, Konzert in der Augustinerkirche Erfurt
Samstag, 9. Juni 2018, 17.00 Uhr, Geistliche Abendmusik im Dom zu Meissen
Sonntag, 10. Juni 2018, Gottesdienst in der Frauenkirche Dresden
Röbi Koller, Präsident Zürcher Bach Chor