von: Heiko Schwarzburger
23. März 2013
Der Memonizer wird in die Hauptstromquelle im Raum gesteckt. Er bindet die Partikel und harmonisiert das Raumklima. © Memon Bionic Instruments
Das Umweltbundesamt in Dessau schätzt, dass in Europa jährlich rund 370.000 Menschen an den Folgen der Luftverschmutzung durch Feinstaub und Ozon sterben. Gemeint sind Durchschnittsbürger, die 80 Prozent ihrer Lebenszeit in geschlossenen Räumen verbringen, also nicht Menschen, die außergewöhnlich schädlichen Luftbedingungen ausgesetzt sind. Dass man diesen Belastungen etwas entgegensetzen kann, ist kaum bekannt. Eine passende Lösung für alle Innenräume kommt aus Rosenheim, von der Firma Memon Bionic Instruments. Dort wurde eine Technologie entwickelt, die Feinstäube messbar und nachhaltig reduziert.
„Bei Feinstaub denken die meisten Menschen an Autos und Umweltbelastungen“, erklärt Hans Felder, Geschäftsführer von Memon. „Was viele nicht wissen: Die Belastung ist auch in Innenräumen enorm, am Arbeitsplatz und zuhause.“ Australische Physiker der Queensland University fanden heraus, dass in manchen Büros die Feinstoffbelastung der einer Hauptverkehrsstraße entspricht. In Innenräumen erhöhen zusätzlich zu den Einflüssen aus der Außenluft Bürogeräte, vor allem Laserdrucker, Kerzen, Staubsauger ohne HEPA-Filter (High Efficiency Particle Absorber), Kochen, Rauchen, die Heizung, offene Kamine und vieles mehr die Staubkonzentration.
Doch Feinstaub ist nicht Feinstaub. Er besteht aus winzigen Partikeln mit einem Durchmesser von weniger als einem hundertstel Millimeter, also etwa ein Zehntel des Durchmessers eines menschlichen Haares.
In den vergangenen Jahren wurde eine Vielzahl von wissenschaftlichen Studien veröffentlicht, die negative Auswirkungen von Feinstäuben auf die Gesundheit belegen. „Je kleiner die Partikel sind, desto gefährlicher sind sie für unsere Organe“, warnt Hans Felder. „Die menschliche Schleimhaut in den Atemwegen kann zwar größere, aber selten kleine Partikel abfangen. Sie finden ihren Weg von der Lunge in den Blutkreislauf.“ Wie das Berufsgenossenschaftliche Forschungsinstitut für Arbeitsmedizin bereits 2006 feststellte, verschlechtern Partikel mit einer Größe von weniger als zehn Mikrometern häufig die Lungenfunktion. Kleinere Partikel mit einer Größe unter 2,5 Mikrometern können bereits systemische Krankheitseffekte wie Tumore oder Herzkreislaufschwäche auslösen.
Um sich vor schädlichen Umwelteinflüssen zu schützen und ein harmonisches Raumklima zu schaffen, wurde der Memonizer entwickelt. Man bringt ihn so an der Hauptstromquelle an, dass sein Abstrahlungsfeld auf den gewählten Bereich wirkt. Nach kürzester Zeit vermindert sich der Feinstaub in der Luft erheblich und das Raumklima wird nachhaltig optimiert. Die Technologie wurde inzwischen mehrfach gezielt zur Feinstaubreduktion in verschiedensten Projekten eingesetzt und messtechnisch begleitet – in Autos, Schulen, Privathäusern oder Industrieanlagen ,um den Effekt auf die Feinstaubkonzentration zu dokumentieren.
Die Wirkung der Memonizer kann durch Luftpartikelmessungen nachgewiesen werden. Friedhelm Schneider von der Firma Aeromess in Dresden führte mit einem Laser-Aerosol-Spektrometer mehrere Tests durch. Umfang und Dauer der Messung richten sich nach dem Untersuchungsobjekt.
Der Messablauf besteht im Wesentlichen aus vier Schritten: Auswertung der statistischen Kennzahlen und Festlegung der Auswerteroutinen, Erfassung des Ist-Zustandes der Feinstaubbelastung, Installation der Memonizer und Erfassung der Änderungen der Feinstaubkonzentration sowie die Auswertung der Ergebnisse.
Beispiel einer Feinstaubmessung am Arbeitsplatz: Das Laser-Aerosol-Spektrometer erfasst die Partikelkonzentration von 0,3 Mikrometer bis 20 Mikrometer in 15 Größenkanälen. Aus der Partikelkonzentration werden die Gesamtstaubmasse sowie verschiedene Staubmassenfraktionen in Echtzeit ermittelt. Eine Einzelmessung für den gesamten Größenbereich dauert sechs Sekunden.
Der Effekt, den der Memonizer auf die Staubpartikel hat, ist von der Partikelgröße abhängig. Man kann drei Effekte für kleine, mittlere und große Partikel unterscheiden. Je kleiner die Staubpartikel sind, desto größer ist der direkte Effekt einer Konzentrationsabnahme. Da sich diese kleineren Partikel aber nicht „in Luft auflösen“, sondern untereinander koagulieren und sich an vorhandene größere Partikel anlagern, kommt es mit zunehmender Partikelgröße zu einem leichten Anstieg der Partikelkonzentration. Diese mittleren Partikel liefern auf ihrer Oberfläche wiederum Platz für Anlagerung einzelner kleiner, besonders schädlicher Partikel. Da Staubpartikel mit zunehmender Größe immer schneller sedimentieren, also zu Boden schweben, nehmen die großen Partikel wiederum stark ab.
Das heißt: Der Memonizer wirkt besonders bei kleinen Partikeln, die tief in den menschlichen Atemtrakt gelangen können und reduziert die Gesamtbelastung für Feinstaub. Der Staub, der zu Boden sinkt und somit aus der Luft entfernt wird, kann nicht mehr eingeatmet werden.