von: Andreas Meier, Klingnau und Würenlingen
19. November 2020

Der Schweizer Kanton Aargau gilt es zu entdecken.

Davon ist der Winzer und Vizepräsident des Aargauischen Gewerbeverbandes, Andreas Meier, überzeugt. Wir publizieren hier als Gastbeitrag seinen Text der im Verbandsmagazin AARGAUER WIRTSCHAFT zuerst zu lesen war.

© Andreas Meier - Inhaber Weingut zum Sternen in Würenlingen (Schweiz) - Foto: uha

Kein Kanton, der mir meinen Aargau ersetzen kann. Er hat weder Seesicht noch Pulverschneehänge oder eine pulsierende Großstadt, dennoch belegt der Kanton Aargau den vierten Rang im interkantonalen Standortqualitätsindikator der Neuen Aargauer Bank. Unsere tägliche, zuverlässige Arbeit und unser stetes Streben nach Qualität sind Grundlage dafür, dass der Aargau eine gute Wahl ist und bleibt.

Die Aargauer Bevölkerung wächst überdurchschnittlich stark. Die Altersstruktur der Zuwanderer zeigt eine hohe Attraktivität für junge Familien. Über 80% kommen aus anderen Kantonen, sind zwischen 30 und 49 und haben Kinder unter 15 Jahren. 40 % verfügen über einen Tertiärabschluss und steigern den Anteil an Fachleuten und Hochqualifizierten. Offensichtlich ist das frei verfügbare Einkommen ein gesuchtes Mass für die Bewertung der Wohnattraktivität. Den Aargauer Haushalten bleiben nach Abzug aller Abgaben und Fixkosten mehr übrig als in den meisten Nachbarkanto- nen. Auch profitiert der Kanton von seiner günstigen Lage entlang der wichtigsten Verkehrsachsen im Strassen- wie im dichten Schienennetz und seiner Nähe zu den Flughäfen.

Vielfältigkeit wird unserm Kanton zugeschrieben. Jeder hegt wohl seinen eigenen Schatz. Meiner liegt im «Terroir». Die Böden, auf denen meine Reben wachsen, sind die Erden des Jura und die Alluvionen unserer Flussläufe. Tief verwurzelt in den vielfältigen Böden unserer Südhänge bringen gepflegte Reben feine Weine mit ureigenen Charakteren hervor. Diesem Geschenk gilt es Sorge zu tragen. Die Fruchtbarkeit und Vielfalt zu erhalten ist das oberste Gebot. In der sorgfältigen Pflege der Rebe und der Rücksichtnahme gegenüber der Natur zeigt sich unsere Wertschätzung. Was wir von unseren Vorfahren erhielten und zu unserer Zeit nutzen dürfen, gilt es ohne Altlasten an die nächsten Generationen weiterzugeben.

Im Weinbau, sowie in allen KMUs, haben ständige Neugier, Forschung und Entwicklung und die gute Berufsbildung eine prägende Bedeutung. All dies ist eine Generationenaufgabe – zu jeder Zeit müssen wir den Berufsnachwuchs heranbilden und begeistern.
In unserer Berufswelt sind wir an Markt gewohnt. Wir wissen mit Konkurrenz umzugehen und die freie Wirtschaft ist uns wichtig. Unsere KMU verdienen Zuspruch für ihre wertvollen lokalen Produkte und Dienstleistungen. Es gibt häufig irgendwo ein billigeres Angebot, aber es gibt nicht überall Lehrstellen, gut bezahlte Arbeitsplätze und die gleich hohen Standards für den nachhaltigen Umgang mit der Natur. Eine gute internationale Nachbarschaft ist uns wichtig unter der Voraussetzung der Beibehaltung fairer Regeln.

Wir meistern den konstanten Strukturwandel eindrucksvoll und haben die Kraft für Veränderung! Selbstverständlich sind wir immer aufs Neue gefordert, in unserer täglichen Arbeit, der Wissenschaft und Entwicklung – wie auch in der Gewerbepolitik. Dazu passt der Satz, welcher Albert Einstein zugeschrieben wird: «Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muss sich vorwärtsbewe- gen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.»

Andreas Meier, Vizepräsident Aaragauischer Gewerbeverband

Links:

Website von Andreas Meier, Winzer und Mitglied des Aargauer Parlaments

Website des Aargauischen Gewerbeverbandes (AGV)