von: Futurum Verlag, Basel
13. August 2021
© Futurum Verlag
«Er will doch nur spielen!» versichert die Hundehalterin des Hundes, der knurrend um unsere Füsse schleicht. «Es ist nur ein Spiel» sagt der Bub zu seinem Kollegen, den er im Würgegriff hält. «Das Spiel ist aus, jetzt ist es ernst» wird uns mit erhobenem Zeigefinger mitgeteilt, wenn das Denken phantasielos wird. Das Spiel scheint in unserem Alltag nur in Revieren Platz zu haben, die dafür ausgeschieden sind. Spielplätze, Spielhöllen, Olympische Spiele, Spielabende oder Planspiele. Mit dem «Ernst des Lebens» scheint das alles nichts zu tun zu haben, unverbindlich, ja sogar etwas unseriös. Es gibt auch bei diesem Thema eine andere Möglichkeit, die interessanter ist als die alltägliche Konvention. Ich schaue dem Bauer zu, der eine kleine Reparatur an seinem Traktor macht. Vor vielen Jahren in Frankreich. Besonnen und ruhig arbeitet er mit seinen Werkzeugen, prüft immer wieder, ob alles hält, stellt kleine Beweglichkeiten zwischen den verschraubten Teilen fest. Er schaut mich lächelnd an uns sagt: «Das Spiel ist die Kunst der Mechanik». Das hat mir unmittelbar eingeleuchtet und ich habe diesen Satz nie mehr vergessen. Plötzlich wird das Spiel geadelt. In dieser übertragenen Bedeutung bekommt das Spiel eine ganz andere, geradezu aufregende Bedeutung. Erst viel später stosse ich bei Schiller auf seinen berühmten Satz «Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Worts Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt». Es wird immer deutlicher, dass das Spiel ein Aschenbrödel-Dasein fristet. Die wahre Substanz und Sprengkraft des Spiels soll wohl versteckt und unentdeckt bleiben. Gerda Salis Gross hat über lange Zeit an diesem Thema geforscht und gearbeitet und holt nun in Ihrem Buch das Spiel aus seinem Aschenbrödel-Dasein ans Licht. Nicht nur für Kinder ist das Spiel entscheidend, auch im Sozialen braucht es das Spiel, genauso wie in der Mechanik. Das Spiel hat eine grosse subversive Kraft, die noch zu entdecken und zu pflegen ist. Sommer bedeutet für viele Menschen auch Reisezeit. Wohin geht die Reise? Diese Frage wird zunehmend obsolet. Das Reisen, so wie wir es gekannt und geübt haben, geht wohl bald nicht mehr. Überall Hindernisse, Vorschriften, Einschränkungen, ja immer wieder geschlossene Grenzen. Reise als Abenteuer, als Interesse für andere Menschen und andere Kulturen ist untergegangen. Eine Erinnerung daran finden Sie im Buch von Elmar Schenkel aus unserer Backlist. Reisen auf die andere Seite des Globus und vor der eigenen Haustür. Eine unterhaltsame Lektüre in eine vielleicht verlorene Zeit. |
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