von: pd - Clara Luisa Demar
5. Januar 2015

Das Odeon Zürich und seine berühmten Gäste

Das Odeon – ein Brunnen der Begegnung und des Aufbaus

© Café Odeon Originalplakat

Siebzig Jahre sind seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs vergangen. – Der Frühling 1945 war der schönste Frühling, den die Welt je gesehen hatte. Die Menschen begannen aufzuatmen. Sie begannen sich für neue Ideen zu begeistern. Einige wollten gar eine neue Welt bauen. In den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg traf sich eine Elite von Schriftstellern, Schauspielern, Künstlern, Denkern in Zürich. Brecht, Zuckmayer, Erich Kästner, Werner Bergengrün, Max Frisch, Oda Schaefer und Horst Lange waren da, trafen sich, strebten danach, Neues zu erschaffen.

Der Ort, an dem ihre Gespräche stattfanden, war das Odeon.

Wenig hat sich seit damals am Aussehen des Odeon verändert. Noch immer hat es seine Atmosphäre im rötlichen Marmor. Nur dass die Ledersessel und die Tischplatten damals abgenutzt waren von den vielen Gästen, von ihren Gedanken und intensiven Gesprächen. Die Erfahrungen dieser Dichter und Denker können auch in der heutigen Situation Anregung sein.

Oda Schaefer (1900 – 1988)

Die große deutsche Lyrikerin Oda Schaefer ist heute neu in das Interesse des Publikums getreten, – durch den Kinofilm „Poll“ ihres Großneffen, des berühmten deutschen Filmemachers Chris Kraus. Der Film ist inspiriert durch Oda Schaefers Erinnerungsbuch „Auch wenn Du träumst, gehen die Uhren“.

Im zweiten Teil ihrer Lebenserinnerungen, „Die leuchtenden Feste über der Trauer“, berichtet Oda Schaefer über ihren Aufenthalt in Zürich. Oda Schaefer und ihr Ehemann, der Dichter Horst Lange, waren vom Schauspielhaus Zürich zu einem Erholungsurlaub eingeladen worden. Das Buch nun erzählt von Erlebnissen mit den großen Dichtern und Schriftstellern, die sich damals in Zürich trafen. Erlebnisse persönlicher Art, aus erster Hand. Man erfährt von menschlichen Begegnungen, tiefgründigen Erfahrungen, von Heiterem… Und es ist alles so lebendig erzählt, dass man meint, selber dabei zu sein.

Das Odeon wird beschrieben, seine Atmosphäre ersteht neu, Initiativen und Anregungen zu neuem, eigenem Tun vermittelnd. Clara Luisa Demar hat in der Jugend das Glück gehabt, Oda Schaefer kennen zu lernen und mit ihr befreundet zu sein. Clara Luisa Demar ist Pianistin. Konzerte in beinahe allen Ländern Europas. Sie ist Sängerin, Schauspielerin. Viele Programme von Clara Luisa Demar sind der Verbindung von Wissenschaft und Kunst gewidmet. So beispielsweise 1998 eine Ausstellung und ein Musiktheater 150 Jahre Gründung Schweizerischer Bundesstaat in der Haupthalle der ETH Zürich. Mit dem Programm „Der Lebensweg des Peer Gynt“ war Demar in den Todesjahren von Ibsen und Grieg (2006 und 2007) in Zürich, Berlin, München, Hamburg und – im Zusammenwirken mit dem Gewandhaus – in Leipzig. pd

Informationen über Clara Luisa Demar und die Veranstaltung im Odeon Zürich finden Sie hier per Klick.