von: Urs Heinz Aerni
14. November 2014
© C. F. Portmann Verlag - Buchcover
Das schreibt der Verlag: Jeremias will Carina vergessen, die Frau die ihn enttäuscht hat. Ausgerechnet auf Teneriffa, mitten in seinem Urlaub, entdeckt er sie in einer Gruppe Touristen und die Wunden brechen wieder auf. Jeremias freundet sich unerkannt mit ihrer Schwägerin Laura an, und horcht diese aus, während sie gemeinsam die Insel erkunden. Allmählich entwickelt er einen perfiden Plan und die Jagd auf Carina beginnt…
Er dringt immer tiefer in Carinas Leben ein, besessen davon, sich an ihr zu rächen. Dank allerlei technischer Hilfsmittel gelingt es ihm dabei, falsche Fährten zu legen und selbst unerkannt zu bleiben.
Sein Opfer wähnt sich von einer Person bedroht, die sie nicht zu kennen glaubt, was die Ermittlungen erschwert, denn gegen wen sollte die Polizei vorgehen und wegen was? Carina ist psychisch immer mehr isoliert, sie kann sich nicht gegen Ihren Peiniger wehren
Sabine Ibing veröffentlichte 1999 ihren ersten Roman Ch@atlove unter ihrem alten Namen Sabine Rieger, der während ihres vierjährigen Aufenthalts auf Teneriffa entstand. Von dort verschlug es die Hannoveranerin in die Nähe von Frankfurt. Die Sozialpädagogin wohnt heute in der Schweiz.
Kommentar: Interessantes Thema, zügig geschrieben. Der Roman lässt nicht nur die Hauptfigur in einen Strudel stürzen, auch der Lesende könnte sich da drin verfangen. Interessant sind auch die Hintergründe zur Entstehung des Romans:
Von Sabine Ibing:
1998, in den Anfängen der ersten Chats, Internet war noch nicht sehr verbreitet, wurde ich gebeten, eine Kurzgeschichte über Chats zu schreiben. Diese Geschichte wurde in drei Zeitschriften veröffentlicht. Die Leser fragten, wo man den Roman kaufen könne. In diesem Chat, damals so etwas wie eine virtuelle Kneipe mit ca. 60 weltweiten regelmässigen Besuchern, machte man mir Mut, das Projekt anzugehen. Es juckte mich auch in den Fingern, mich ein wenig darüber lustig zu machen, mit welcher Naivität sich hier Menschen über tausende Kilometer hin verliebten. Sie verliebten sich in Buchstaben, die sie auf ihrem Bildschirm lasen. Denn Fotos im Netz gab es damals noch wenig, digitale Bilder gab es noch nicht. Heute übliche Scanner waren noch nicht zu haben. Fotos auf Internetseiten kosteten enorme Ladezeit, die wir damals noch pro Minute bezahlen mussten. Überhaupt stürzten sich zu jener Zeit einige Leute ins finanzielle Unglück, wenn sie zulange im Internet surften, sich in Chats verquatschten. Telefongespräche ins Ausland waren kostenintensiv. Nun, diese verliebten Chatter verabredeten sich irgendwann nach langer Zeit im realen Leben. Manche waren sogar soweit gegangen, dass sie schon eine Hochzeit geplant hatten. Die Wirklichkeit liess sie im Allgemeinen hart aufschlagen, wenn sie aufeinandertrafen: „Ach du bist das! Nee wirklich, ich hatte völlig andere Vorstellungen…“ Lesen Sie die Fortsetzung auf der Website der Autorin…
Angaben zum Buch:
Sabine Ibing: Zenissimos Jagd
ISBN: 978-3-906014-19-7
392 Seiten, C. F. Portmann Verlag
Kaschiertes Paperback
CHF 22.00, Euro: 17.80