von: Songdong Verlag Bern / Redaktion
6. September 2023

Buchtipp: „schön & glücklich“ von Alice Grünenfelder und Mine Dal

"Wüchse eine Brennnessel
im kargen Land
würde sie dereinst erschauern und verstehen"

"Das ist zu lesen auf der Rückseite dieses kleinen, ironisch-melancholischen Büchleins, das perfekt ist zum Verschenken und an einem regnerischen Sonntagnachmittag auf dem Sofa aufzuschlagen."
Urs Heinz Aerni, Journalist

© Songdong Verlag

«schön & glücklich» ist eine gemeinsame Produktion der Autorin Alice Grünfelder und der Fotografin Mine Dal, beide Zürich. Grünfelder und Dal zeichnen in Text und Bild ein Leben, eine Biografie, von der Kindheit übers erste Verliebtsein bis hin zur schmerzhaften Trennung im Alter. Einen Lebensbogen, der Abgründen entlanggleitet, von der Ohnmacht des Einzelnen erzählt und das Versehrte zeigt.

Die Figuren in den Geschichten werden seziert, ohne sie zu denunzieren, sie kommen vielmehr in ihrer eigenen Schönheit und Tragik zu Wort. Sei es das Kind, das nicht mehr Kind sein darf, eine Jugendliche, die auf den Anruf ihrer ersten grossen Liebe wartet – Mine Dals Fotografien und Alice Grünfelders Texte führen in eine Welt, die erst auf den zweiten Blick zu erahnen ist. Das Bild verspricht zunächst Orientierung, die Haikus, Prosaminiaturen und Erzählungen schaben die Oberfläche frei, legen Verborgenes bloss. Und das ist nicht immer nur schön.

Mine Dal studierte von 1978 bis 1982 an der Universität Istanbul Germanistik und Kunstgeschichte. Sie dozierte von 1984 bis 1988 an der Universität Istanbul und von 1988 bis 1999 als Assistenzprofessorin an der Marmara-Universität. Seit 1999 lebt und arbeitet sie in Zürich, unter anderem als Ressortverantwortliche für Film und Literatur im Kulturraum Thalwil (1999–2001), Produktionsleiterin der Gub Company (2000–2002), PR- und Medienverantwortliche für das Kunstlabor forum:claque, Baden (2001–2003). Seit 2007 unterrichtet sie Allgemeinbildung an der Schule für Gestaltung Zürich. www.minedal.com

Alice Grünfelder ist geboren im Schwarzwald, aufgewachsen in Schwäbisch Gmünd, studierte nach einer Buchhändlerlehre Sinologie und Germanistik in Berlin (FU, Magister Artium) und Chengdu (China), war 1997–99 Lektorin beim Unionsverlag in Zürich, für den sie 2004–2010 die Türkische Bibliothek betreute. Vermittelte und übersetzte von 2001-2010 Literaturen aus Asien. Seit 2010 unterrichtet sie Jugendliche, leitet Workshops rund ums Schreiben, Lektorieren und Übersetzen und ist als freie Lektorin tätig. Von Februar bis Juli 2020 war sie für ein Sabbatical in Taipei (Taiwan). Sie ist Herausgeberin mehrerer Asien-Publikationen, schreibt Essays, Erzählungen und Romane. Das Buch Wolken über Taiwan, 2022 (Rotpunktverlag), schaffte es auf die Hotlist der Unabhängigen Verlage.  Diverse Auszeichnungen, u.a. nominiert für den Irseer-Pegasus-Literaturpreis 2019, Werkjahr der Stadt Zürich 2019. www.literaturfelder.com