von: Innsalz, uha
20. Februar 2018

Buchtipp: „JACK KEROUACS JACKE“ von Stefan Lackner

Es liest sich flott und flüssig, eine Story zwischen Business und Abgelegenheit mit einer Sehnsuchtsbrise zurück zu den Beat-Poeten. Unsere Lieblingspassage: "Versicherungsdetektive Egal. Schluss mit lustig. Fertig spioniert. Kamera aus. Die Natur greift korrigierend ein und verordnet Privatspähre." Seite 158. (Die Redaktion)

© Innsalz Verlag

Einsam und verschroben lebt der knapp sechzigjährige Ich-Erzähler Wolf in seinem Haus an einem österreichischen Bergsee in einer magisch bedrohlichen Landschaft. Nach Jahren im Londoner Börsenhandel hat er sich unweit des Ortes, an dem er einst aufgewachsen ist, fast hermetisch zurückgezogen. Für ausgewählte Klienten tätigt er ab und zu noch ein paar Geschäfte. Dies erfolgt über ein automatisiertes und ausgeklügeltes System, welches in allen Marktsituationen Erfolg verspricht und nahezu nie sein Eingreifen erfordert. Ein Trugschluss, wird sich später zeigen. Aber bis dahin hat Wolf viel Zeit. Zum Denken. Und zum Schreiben.
Als sich ein Freund aus alten Tagen mit der Nachricht zu ihm begibt, ein Junge aus dem Tal hätte sich mit dem abenteuerlichen Vorhaben aufgemacht, Jack Kerouacs Jacke aus dem kalifornischen Beat Museum in San Francisco zu entführen, da er dieser ‚Beat-Poet-Reliquie‘ metaphysische Kräfte zuschreibe, die ihn in einen erfolgreichen Schriftsteller verwandle, gerät Wolf ungewollt immer stärker in den Bann dieser Aktion. Er beginnt On the Road zu lesen, und fortan streicht Kerouacs Spirit ruhelos um sein Haus. Bedrängt von den eigenen Dämonen und ungebetenen Gästen, sieht er nur noch einen finalen Ausweg.

Stefan Lackner

Nach den beiden Romanen „Notturno“ und „Flashback“ legt Stefan Lackner, geboren 1968 in der Weststeiermark in Österreich, erneut ein Buch vor, das mit wendungsreichem Spannungsfaktor aufwartet wie auch mit anspruchsvoller Reflektion der Verirrungen unserer Zeit und unserer Gesellschaft. Ein unterhaltsames, teilweise satirisches Spiel um Schein und Fiktion sowie subjektive Wahrnehmungen. Die literarischste Veröffentlichung des Autors bisher.
Seit den frühen Neunzigerjahren lebt und arbeitet der Autor in der Schweiz.

Quelle: Verlag Innsalz

Das Buch: Stefan Lackner: Jack Kerouacs Jacke“, Innsalz Verlag, 978-3-903154-56-8