von: Monica Heinz
6. März 2015

Buchtipp: Ihr letzter Fund

Im Netz der Erpressung.

© Buchcover Bucher Verlag Hohenems

Ein bisher unbekanntes Manuskript von Sir Arthur Conan Doyle, eine Sensationsjournalistin und ihre dunkle Vergangenheit, sowie eine Liebesgeschichte zwischen dem Chefinspektor und der Besitzerin einer Buchhandlung, die eine bedeutende Rolle im Ganzen spielt und dies alles vor Feldkircher Hintergrund, sind die Ausgangslage des Kriminalromans. Was mit einer Leiche in der Üble Schlucht beginnt, entwickelt sich zu einer Geschichte mit etlichen unerwarteten Drehungen, Wendungen und falschen Fährten. Geschrieben in gutem Tempo und kurzen Kapiteln. Wichtige Gebäude, Plätze, Orte und Personen werden in einem Anhang näher erläutert. Die Auflösung, dann fast ein bisschen zu konstruiert, klischeehaft und abrupt.

Sprachlich verwendet die Autorin oft sehr bildhafte Beschreibungen und ungewöhnliche Vergleiche. Wie etwa „Eine Mauer aus durchsichtigen Ziegelsteinen schob sich wie ein behäbiger Güterzug zwischen Martha und ihr kleine Mädchen.“ Oder „Arthurs Schweigen betonte die grau gewordenen Haare an seinen Schläfen.“

Einigen der Figuren verpasst sie markante Merkmale wie etwa die „unbeweglichen Augenbrauen“ der Abteilungsinspektorin Fleur Günther, oder der „kinnlose Engländer“, die immer wieder auftauchen und helfen, dem oft doch sehr verwirrende Namensspiel zu folgen.

Fazit: Es ist faszinierend wie die Autorin, Fakt und Fiktion vermischt, wenn auch die Fiktion manchmal ein bisschen zu gewollt wirkt, wie zum Beispiel die Namen einiger Figuren. Monica Heinz lebt als Autorin und Vielleserin in Zürich

Das Buch: Marlene Kilga: „Ihr letzter Fund“, Bucher Verlag Hohenems

Marlene Kilga ist 1973 in Feldkirch geboren und auf­gewachsen. Anglistik- und Germanistikstudium in Gent, Belgien. Seit 1999 Arbeit als Sprachlehrerin in Kanada, England und Belgien. Seit 2014 lebt sie nach einund­zwanzigjähriger Abwesenheit wieder in Feldkirch, dem in ihren Augen schönsten Ort der Welt.