von: Arco Verlag, uha
18. Februar 2016

Buchtipp: Heimkehr

Erinnerungen an eine untergegangene "Welt von gestern" und eine glänzende politische Reportage über eine gespaltene Gesellschaft

© Arco Verlag

Joseph Wechsberg (1907-1983) war als ein polyglotter rasender Reporter legendär und führte ein abenteuerliches Leben als Geheimagent, Schiffsmusiker, Feinschmecker, Weltenbummler. Seit 1938 im Exil, macht er in den USA als Bestsellerautor Karriere, ehe er mit der US-Army zurück nach Europa kommt.
Anfang Mai 1945, in Böhmen wird noch gekämpft, macht er sich vom besiegten Deutschland aus auf nach Prag und in seine Geburtsstadt Mährisch Ostrau (Ostrava) – verbotenes Terrain, denn die USA haben den Sowjets die Tschechoslowakei weitgehend überlassen, und Amerikaner haben hier nichts zu suchen. Wechsberg wagt die riskante Heimkehr in seine verlorene Heimat. Ein Panorama der Wirren unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg – und eine bewegende persönliche Spurensuche: nach seiner jüdischen Familie, nach überlebenden Verwandten. Erinnerungen an eine untergegangene „Welt von gestern“ und eine glänzende politische Reportage über eine gespaltene Gesellschaft: über Verfolgung und Widerstand, Schuld und Rache, Kollaboration und trügerische Hoffnungen auf die neuen Mächtigen.

Kommentar: Wieder eine Entdeckung des Arco Verlages, die man lesen muss. Das Buch lässt uns empfinden und erahnen, wie es damals, im Zweiten Weltkrieg, für Menschen gewesen sein muss, die nachdenken und ihre Heimat verloren haben. Urs Heinz Aerni

Das Buch: Joseph Wechsberg HEIMKEHR, 210 S. / 1. Aufl., 2014, ISBN 978-3-938375-22-8