von: Nimbus Verlag und Urs Heinz Aerni
9. November 2015
© Nimbus Verlag
pd Als Berlin brodelnde Metropole wurde, unzählige Theater, Cabarets und Varieté-Bühnen gegründet wurden, berichtete jemand aus dieser quirligen und modernen Stadt – in klugen, oft bissigen und ganz und gar unangepassten Feuilletons. Der Autor Ferdinand Hardekopf gilt auch heute noch als Geheimtip; die Liste seiner Verehrer ist lang: Kurt Tucholsky, Hermann Hesse, Joseph Roth, Heinrich Mann und Walter Ben-jamin gehören dazu. Dabei wußten nicht einmal seine Zeitge-nossen, wo und unter welchen Namen er schrieb: Mindestens vier Pseudonyme führte er. Ferdinand Hardekopfs Wirkungsmöglich-keiten litten unter den politischen Verhältnissen; im 1. Weltkrieg ging er ins Exil in die Schweiz, während des zweiten war er bereits in Frankreich, wurde interniert, überlebte nur knapp. Ein Großteil seiner Manuskripte ging verloren.
Begonnen hat er als 25-Jähriger mit jenen erst kürzlich in einem Zeitungsarchiv wiederentdeckten Berlin-Feuilletons, die wir nun als ersten Band der bibliophilen Reihe «Unbegrenzt haltbar» in hochwertiger Ausstattung mit ausführlichen Erläuterungen publizieren.
Ferdinand Hardekopf: «Briefe aus Berlin»: 224 Seiten, Halbleinen, Fadenbindung, Lesebändchen. ISBN 978-3-03850-015-5, CHF 29.80 EUR 28.00. Mehr Informationen hier.
«Die klare Schärfe, mit der er Puls und Charakter, Eindrücke und scheinbare Nebensächlichkeiten der werdenden Weltstadt Berlin zeichnet, erinnert an die besten Feuilletons von Georg Brandes und Alfred Kerr.» Peter Urban-Halle über die «Briefe aus Berlin» in der Berliner Zeitung, 24. Oktober 2015.
Kommentar: Texte aus einer Zeit, als die Lektüre des Feuilletons im Café am Boulevard ein Genuss war und die Sinne schärfte. Pflichtlektüre für alle Gratisblätter-Konsumenten und News-Häppchem-Macher. Und: Das Büchermachen von Nimbus nie aus den Augen verlieren! Urs Heinz Aerni