von: Urs Heinz Aerni
8. Januar 2015
© Limmatverlag
pd / Aus dem Nichts kommt sie und ins Nichts verschwindet sie, die mysteriöse Frau. Sie taucht bei einer Beerdigung in Falun auf und geht während einer anderen wieder weg. Aus dem verschlafenen Nest wird innert Kurzem ein aufgewühlter Ort: Eva bietet sich dem Wirt der heruntergekommenen «Sonne» als Serviertochter an, und im Nu wird das Restaurant – zumindest für den männlichen Teil – zum Zentrum des Dorfes. Selbst die biedersten und standhaftesten Männer werben unverhohlen um Eva. Der puritanische, ja fanatische Dorfpfarrer Anton Perl aber will sein Dorf vor dem sicheren Untergang retten, und so muss Eva als Haushälterin bei ihm einziehen, um sich zu bessern und das Dorf wieder zur alten Ruhe kommen zu lassen. Doch auch Perl beginnt ein verwirrendes Spiel mit dem Feuer, und seine asketischen Prinzipien geraten ins Wanken.
Oscar Peer (1928-2013), geboren und im Unterengadin aufgewachsen, gehört zu den bedeutendsten rätoromanischen Autoren der Gegenwart. Eigentlich mit einer Lehre als Maschinenschlosser angefangen, drängte ihn sein Weg nach deren Abbruch zum Lehrerberuf. Nach dem Lehrerseminar in Chur begann er ein Studium der Romanistik, das er mit einer Dissertation zum surselvischen Schriftsteller Gian Fontana 1958 abschloss. Auch danach widmete sich Oscar Peer dem Rumantsch. Mit dem «Dicziunari rumantsch, ladin-tudais-ch» ist ein Basiswerk für die romanische Sprache entstanden. Viele Jahre unterrichtete er an Mittelschulen, daneben entstand kontinuierlich sein literarisches Werk.
Mevina Puorger, 1956 geboren, aufgewachsen in Chur. Romanistikstudium an der Universität Zürich mit Abschluss 1985. Verheiratet, drei Kinder, wohnhaft in Zürich. Dozentin für Rätoromanisch an der Volkshochschule und am Romanischen Seminar der Universität Zürich.
Kommentar: Entdecken Sie schöne Literatur aus dem Rätoromanischem Sprachraum! Urs Heinz Aerni