von: Redaktion mit der Zusammenarbeit mit dem Hep Verlag Bern
30. April 2021

Berufen statt zertifiziert

Arbeit strukturiert unsere Gesellschaft und prägt uns selbst. Wir werden aus-, fort- und weitergebildet, damit wir in unserem Beruf bestehen, den eigenen Unterhalt verdienen und für eine Familie sorgen können. So war das jedenfalls, bevor die digitale Transformation einsetzte. Nun fallen Jobs weg und damit auch gleich ganze Berufe und Lebenskonzepte. Für die neuen Arbeitsanforderungen qualifizieren die im tradierten Bildungssystem erworbenen Abschlüsse und Zertifikate nicht. Was denn sonst? Anja C. Wagner macht uns Mut für Veränderung.

© Anja Wagner - Hep Verlag Bern

 

Drei Fragen an Frau Dr. Anja C. Wagner

Digitale Transformation, Innovation, Disruption … Inwiefern beeinflussen diese Prozesse unser Arbeitsleben?

Das kommt darauf an, ob Sie der neuen Mittelklasse mit ihrem «Growth Mindset» angehören, die es gewohnt ist, sich mittels digitaler Technologien immer wieder in neuen Konstellationen zu bewegen, neu zu lernen und an der Entwicklung kultureller Innovationen mitwirken zu können.

Oder ob Sie dank unseres bisherigen Bildungssystems und kulturellen Digitalstaus eher im «Fixed Mindset» gefangen sind. Das ist allerdings weniger ein individuelles Problem als vielmehr ein gesamtgesellschaftliches. Man muss digitale Kultur vorleben. Auf allen Ebenen.

… und die Bildung?

Siehe oben. Bildung muss sich stärker als kulturelle Bildung begreifen und diese selbstverständlich vorleben, und weniger als Wissensvermittlungsinstanz für andere, die am Schluss dieses alte Wissen abprüft.

Was wünschen Sie dem 12-jährigen Schulkind?

Eine Umgebung, die ihm nahebringt, dass jedes Kind gewisse Potenziale hat, die es erfolgreich ausformen kann, um die Gesellschaft von morgen sinnvoll mitgestalten zu können.

 

ISBN 978-3-0355-1868-9 | hep verlag