von: Tony Renold
28. Februar 2015
© Dragan Tasic: Tony Renold
Ab März kann Tony Renold jeden Dienstag mit Gästen live erlebt werden. In der Lebewohlfabrik Zürich jeweils um 18 Uhr. Die Reihe heißt Fibconacct’s Wink.
Das Programm:
Dienstag, 3. März 2015 – „The Kiss of Areté“
Theo Kapilidis (g), Uli Heinzler (b), Tony Renold (dr)
Ein Grieche, ein Deutscher und ein Schweizer trafen sich im September 2013 zu einem musikalischen Konsilium im pittoresken Dorf Wutöschingen, gelegen an den südöstlichen Gestaden des Schwarzwaldes.
Die drei Troubadoure hatten zufällig all ihre Instrumente dabei. Dazu – glücklicherweise – zehn bezaubernde Tondichtungen, welche als Urtext für die Semantik und Syntax des musikalischen Dialogs verantwortlich waren. Ein intimer Klangkosmos wurde eingefangen und auf einer – just erschienenen – CD hörbar gemacht. Eine Musik ist entstanden, die einlädt zum meditativen Sein und Denken; Denken in und für die ‚Freiheit ohne Geländer‘ (Hannah Arendt). Schenken Sie uns heute Abend Ihre Ohren, Ihre Sinne und lassen Sie sich verführen in eine Welt der unbegrenzten Zeitlichkeit.
Dienstag, 10. März 2015 – „New York meets Zurich“
Daniel Schnyder (sax), Daniel Pezzotti (cello), Tony Renold (dr)
Der überragende Komponist und Saxophonist Daniel Schnyder (New York), unvergleichlich in seiner holistischen Art, prometheisch auf allen Kontinenten unterwegs, trifft hier auf zwei alte Freunde aus seiner angestammten Heimat. Hier, der Cellist Daniel Pezzotti; ein begnadeter Genius mit mirakulösen musikalischen Fähigkeiten, und dort, der sensible, fein ziselierende Perkussionist Tony Renold. Zusammen werden an diesem Abend Tondichtungen von Daniel Schnyder interpretiert. Der Gestus wird weithin kammermusikalisch sein, jedoch mit viel Schalk und jazziger Eulenspiegelei.
Dienstag, 17. März 2015 – „Humorous Dialogs“
Elisabeth Berner (p), Tony Renold (dr)
Die aus dem schwäbischen Böblingen stammende Elisabeth Berner und den Aargauer Tony Renold verbindet eine musikalische Seelenverwandtschaft: die gemeinsame Suche nach Verschränkung in der Musik, das improvisierte Gestalten der Klänge im Hier und Jetzt. Mit einem Augenzwinkern dialogisieren und fabulieren die zwei Musiker zu vielfältigen Stilrichtungen: Interaktion auf höchstem transnationalen Niveau – verschränkt wie die legendäre schwäbische Laugenbrezel!
Dienstag, 24. März 2015 – „A Jazzy Evening“
Lilly Thornton (voc), Patrick Sommer (b), Tony Renold (dr)
Als verführerisch, voluminös, durchdringend, schmeichelnd, nuancenreich in hohen und in tiefen Tonlagen, wird die Jazz-Vokalistin Lilly Thornton charakterisiert, und das ist nur eine kleine Auswahl der ihr gebührenden Attribute. Lilly ist Jazz; ganz einfach: Wenn sie singt, dann swingen nicht nur ihre Töne, nein, auch die Moleküle in der Luft verbinden sich ausnahmslos im ternären Rhythmus. Und wenn dann der grandiose Bassist Patrick Sommer in die Saiten greift, ist der Raum erfüllt von einem Gefühl der absoluten Freiheit. Die Trommeln und Becken von Tony Renold erzählen den Rest, kolorieren und umgarnen das Gesagte, ergänzen da und dort den Wortlaut und erhellen den „Flow“.
Dienstag, 31. März 2015 – „Three Dialects and One Spirit of Music“
Reto Suhner (sax), Gregor Müller (p), Tony Renold (dr)
Der Schwyzer Pianist Gregor Müller, der Appenzeller Saxophonist Reto Suhner und der Aargauer Schlagzeuger Tony Renold sprechen drei verschiedene Dialekte, doch wenn sie mit und durch ihre Instrumente sprechen, dann verschmilzt die Triglossie und transzendiert in einen gemeinsamen Musikdialekt. Diesen gemeinschaftlichen Dialekt haben die “drei Brüder im Geiste“ beim Spiel erlernt.
Schiller sagt trefflich: „Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“ Ausgangslage ist der Jazz, der gemeinhin als eine der tiefsten und metaphysischsten Kunstformen der Musik gilt. Die Spielanleitung dazu: das “Great American Songbook“. Hier finden die drei interkantonalen Musiker ihre Passion, ihre Spielfreude. Ein gemeinsamer Dialekt entsteht und mit ihm eine dialektische Fabulierkunst, welche die drei Musiker und hoffentlich auch das Publikum in Zeitlosigkeit versetzen: Jazz at its finest.
Von Tony Renold