von: Ars Littera
21. Dezember 2016
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Gewürdigt wird das schriftstellerische Schaffen des Autorin, der sich einen Namen als Lyrikerin, Prosaschriftstellerin und Autorin von Theaterstücken, Hörspielen und Kurzprosa gemacht hat.
Zu den zentralen Themen von Ingeborg Kaiser zählt die Rolle der Frau in der modernen Gesellschaft, die zwischen Verharren in überkommenen Verhaltensmustern und Ausbruchsversuchen oszilliert. Lebensgefühle der Beengtheit, der Eindrucks des Fremdseins, weil die Muttersprache einen zur Außenseiterin abstempelt und das Schreiben als Lebensrettung sind weitere Stoffe der Autorin.
Zuletzt sind von Ingeborg Kaiser der Roman »Wegtanzen« (2016) und der Gedichtband »vom schweigen sprechen« (2015) erschienen.
»Das Erregende an dieser Prosa ist die verdichtete Sprache, denn die Autorin hat ein ausgesprochenes Feingefühl für den Reiz des Unausgesprochenen.« (Corinna Caduff)
»Ihre Stärke im Beschreiben menschlicher Innenräume hat Ingeborg Kaiser mehrfach unter Beweis gestellt. (…) Sprachschöpferisch schreitet sie die Wundränder ihrer Ich-Erzählerin ab, ohne je in weinerliches Schmerzgejammer zu verfallen.« (Sybille Birrer)
»Die Gedichte von Ingeborg Kaiser überraschen immer wieder durch ihr federleichtes Oszillieren zwischen den Extremen, zwischen Sanftheit und Kahlschlag, Sinnlichkeit und Nichts, Schwerelosigkeit und Trauer.« (Alexandra Stäheli)
»Man weiss nicht, wie einem geschieht beim Lesen mancher von Ingeborg Kaisers Gedichten. Ahnungslos stolpert man in sie hinein, durchquert sie zügig und merkt erst nach der Lektüre, dass man an einem Rätsel vorbeigeschrammt ist, das nach Auflösung verlangt. Man liest das Gedicht ein zweites Mal, liest es wieder und wieder, möchte ihm das Rätsel entreissen. Bis man realisiert, dass dieses nicht in den Wörtern und Zeilen steckt, sondern in dem, was diese aussparen. Die Lesenden müssen der verknappten Aussage erst etwas zufügen, um aus dem Gedicht etwas herausholen zu können. (Rudolf Bussmann)
Der Ars-Littera-Preis besteht aus zwei Buchpublikationen zu Ehren der Preisträgerin:
– einem umfangreichen Porträtband über die Autorin, der Literaturkritiken, Essays, Aufsätze, Gedichtinterpretationen, Interviews, Autorenphotos sowie eine Bibliographie enthält
– einem 500seitigen Lyrikband, der ausgewählte Gedichte der Autorin präsentiert und ihr
lyrisches Werk umfassend abbildet
Der Ars-Littera-Preis für das späte literarische Glück wird von der gemeinnützigen Kulturvereinigung Ars Littera (Baden-Württemberg) jährlich verliehen.
Eine Mitteilung der
Ars Littera
Kalvarienbergstr. 17a
D-79780 Stühlingen